Tiere
Zürcher Galapagos-Schildkröten mit grosser Kinderschar

Die beiden Galapagos-Schildkröten Nigrita und Jumbo aus dem Zoo Zürich verlieren keine Zeit: Die beiden haben schon 101 Jungtieren das Leben geschenkt. Ende April ist der jüngste Nachwuchs geschlüpft.
Publiziert: 16.05.2018 um 12:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 17:45 Uhr
101 Mal Nachwuchs: Ende April ist im Zürcher Zoo die 101. kleine Galapagos-Riesenschildkröte geschlüpft.
Foto: KEYSTONE/PATRICK HUERLIMANN

Der grosse Alters- und Gewichtsunterschied ist für Nigrita und Jumbo kein Hindernis: Nigrita ist 82 Jahre alt und wiegt für Schildkrötenverhältnisse wenige 92 Kilogramm. Ihr Gefährte Jumbo ist etwa 30 Jahre jünger und dafür 110 Kilogramm schwerer als sie.

Die beiden leben seit den 1980er-Jahren zusammen im Zürcher Zoo und haben sich in dieser Zeit 101 Mal fortgepflanzt. Beide seien noch im besten Schildkrötenalter, schreibt der Zoo in einer Mitteilung vom Mittwoch. Man dürfe sich deshalb auf weiteren Nachwuchs freuen.

Der Zoo Zürich ist der einzige europäische Zoo, dem die Zucht der Galapagos-Riesenschildkröten bisher gelang. Die Jungtiere von Nigrita und Jumbo leben deshalb weit verstreut in Zoos und Institutionen in ganz Europa.

In der Anfangsphase sah es allerdings auch in Zürich nicht nach Zuchterfolg aus: Bereits in den Jahren 1989 und 1990 legte Nigrita die ersten befruchteten Eier - doch die daraus geschlüpften Jungtiere starben nach etwa einem Jahr an Organversagen.

Der Zoo erkannte daraufhin, dass das Geheimnis einer erfolgreichen Zucht darin besteht, die Jungtiere auf Diät zu setzen. Fressen die kleinen Schildkröten zu viel, kann nämlich die Entwicklung von Skelett und Panzer nicht mithalten.

Der Zoo reduzierte nach diesen Todesfällen deshalb das Futterangebot. Seit 1992 gibt es für die kleinen Schildkröten nur noch Heu, trockene Blätter und Kräuter. Auch mit dieser «Diät» wachsen die Zürcher Schildkröten noch schneller als ihre Artgenossen auf den Galapagos-Inseln.

Das rege Liebesleben hinterliess bei der Schildkrötendame Nigrita seine Spuren: Vor etwa 20 Jahren war ihr Panzer von den vielen Liebesakten derart durchgescheuert, dass der Zoo ihr eine Metallplatte auf den Rücken montieren musste. Etwa zehn Jahre lebte Nigrita mit dieser Platte, damit die aufgescheuerte Stelle darunter abheilen konnte. Die Verletzungen sind heute noch zu sehen.

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