Darunter eine Frau und ein Mann aus Frankreich, sechs Kanadier, fünf Menschen aus Burkina Faso, ein Holländer (67) und ein amerikanischer Missionar, Mike Riddering - insgesamt stammen die Getöteten aus 18 Ländern. Laut Innenminister Simon Compaoré konnten bei der Geiselnahme 176 Menschen gerettet werden.
Videos zeigen den Schrecken: Man hört in der Dunkelheit die Gewehre knattern, Menschen schreien. Auf «BFMTV» spricht Yannick Sawadogo, Zeuge des Anschlags: «Es war schrecklich, überall lagen Menschen – überall war Blut. Man hörte sie deutlich sprechen, als sie zwischen den Leuten herumliefen und auf alle schossen, die noch zu leben schienen.» Er sei geflüchtet, als die Terroristen das Café in Brand setzten: «Wir sprangen durch die zerbrochenen Fensterscheiben.»
Eine weitere Zeugin, Mariette, sagt: «Sie schossen und schossen und alle legten sich flach auf den Boden.» Und spricht weiter: «Man musste so tun, als ob man tot wäre. Sie stupsten einen an den Füssen, um zu sehen, ob man lebt. Wer den Kopf hob, wurde abgeschlachtet.»
Rückblende: Freitagabend, 19:45 Uhr, stürmen Terroristen das «Splendid Hotel» im Herzen von Ouagadougou. Es ist ausgerechnet das Hotel, das viele Westler und Mitarbeiter der Uno frequentieren. Die Al-Kaida-Terroristen nahmen Geiseln. Kurz vor zwei Uhr ertönten die ersten Schüsse in den oberen Etagen des Hotels. Laut verschiedenen Quellen mieteten sich Komplizen im Hotel ein.
Französische Spezialeinheiten versuchten später das Gebäude zu sichern – die Terroristen stürmen auch das schräg gegenüberliegende «Cappucino», in dem der Ex-Post-Chef Jean-Noël Rey (†66) und Georgie Lamon auf Freunde warten, mit denen sie zum Nachtessen wollen. Die Terroristen richten ein Massaker an: «Auf der Terrasse sah die Feuerwehr ein Dutzend Leichen», so Innenminister Simon Compaoré. 15 Stunden dauerte der Alptraum.
Vier der Terroristen sterben im Gefecht. Laut früheren Medienberichten seien auch Frauen unter den Terroristen gewesen. Ein Überlebender, Jeremiah Bangou, glaubt, die Angreifer seien noch sehr jung gewesen: «Ich hatte den Eindruck, dass ihre Waffen schwer für sie waren.»
(any)