SVP-Nationalrat Frehner über die «Dr. Bock»-Masturbations-Tipps
«So etwas kann man beim SRF nicht machen»

Nachdem das SRF in der Webserie «Dr. Bock» Tipps zur «ultimativen Selbstbefriedigung» gibt, wird heftig diskutiert. Politiker Sebastian Frehner ist nicht begeistert. Ganz anders sieht es BLICK-Sexberaterin Caroline Fux.
Publiziert: 19.09.2017 um 22:25 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2018 um 11:21 Uhr
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Sarah Christen und Kevin Oeler sind quasi der «Dr. Sommer» der Schweiz.
Foto: SRF/Ueli Christoffel
Remo Bernet

Die neue SRF-Webserie «Dr. Bock» soll die Jugendlichen aufklären. Die Methoden dazu sind gewöhnungsbedürftig: Die Moderatoren geben vor der Kamera Masturbations-Tipps und führen an einem Dildo vor, wie die Selbstbefriedigung bei Buben funktioniert. SVP-Nationalrat Sebastian Frehner (44) hat eine klare Meinung zur Aufklärungssendung. Auf Anfrage von BLICK erklärt er: «Im Staatsfernsehen solche Formate zu zeigen, ist fragwürdig. Denn solche Beiträge sind sicherlich nicht von öffentlichem Interesse.»

Schlechter Zeitpunkt

Auch politisch gesehen komme die Sendung zum falschen Zeitpunkt. Frehner betrachtet sie als «Steilpass für die Anhänger der No-Billag-Initiative». Denn das Format passe nicht zum gebührenfinanzierten Medienunternehmen. «So etwas kann man beim SRF nicht machen. Nicht mit den Zwangsabgaben der Bürger», sagt er weiter.

«Das ist nicht die Aufgabe des SRF»

Der Beitrag hinterliess beim Basler einen negativen Eindruck. «Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn ich daran denke, dass unsere Jugend so durch das Staatsfernsehen aufgeklärt wird», so Frehner. Eines ist für ihn klar: «Eine so inszenierte Aufklärung der Jugendlichen ist nicht Aufgabe von SRF.»

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Frehner am Thema Aufklärung reibt. Der Holzpenis und die Plüschvagina, die in einem Sexkoffer für den Aufklärungsunterricht in den Schulen landen sollten, veranlassten ihn bereits vor einigen Jahren, eine Initiative zum «Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule» zu lancieren.

BLICK-Sexberaterin Fux: «Ein sehr schönes Video»

Psychologin Caroline Fux (36) findet die Videos hingegen gelungen. «Ein sehr schönes Video, das vielseitige Ideen für die Selbstbefriedigung liefert. Mir gefällt besonders der Hinweis, dass das Becken bewegt werden soll. Das ist ein wichtiger Tipp, der leider meistens vergessen geht.»

Auch dass das Thema angesprochen wird, findet sie wichtig. Sie sagt: «Selbstbefriedigung ist ein extrem wichtiges Thema. Lustvolles, gekonntes Masturbieren ist keine Zweitklass-Sexualität, sondern die Basis für eine erfüllte Sexualität. Da können die meisten Männer und Frauen noch dazulernen.» Profitieren können von der Sendung nicht nur die Männer. Denn für die Frauen wird es am Freitag ein Video geben.

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