Statt Schokolade, Spirituosen und Parfums gibt es in den Läden Handbücher zur Korrumpierung von Kronzeugen, Ratgeber zu den «1001 Dingen, die du getan haben musst, bevor du deinen Arrest antrittst» sowie Unterwäsche mit Geheimtaschen für Bargeld.
Zu kaufen sind die spannenden Angebote der Pop-up-Läden allerdings nicht. Vielmehr handelt es sich um einen Werbegag, mit dem der Online-Dienst Netflix auf seine neue Serie «The Mechanism» aufmerksam machen will. Die Serie basiert auf Brasiliens grösstem Korruptionsskandal «Lava Jato» (Autowäsche) um den Baukonzern Odebrecht, in den fast die gesamte wirtschaftliche und politische Elite des Landes verwickelt zu sein scheint.
Obwohl es nichts zu kaufen gibt, sind die Läden ein grosser Erfolg: Immer wieder holen Fluggäste in der Hauptstadt Brasília ihre Smartphones heraus, um den «Korruptions-Shop» zu fotografieren und ihren Freunden zu zeigen. Auch der 43-jährige Paulo Gabriel fotografiert eifrig. Er findet den Laden witzig - fragt sich aber, ob mit Satire der grassierenden Korruption in seinem Land beizukommen ist.
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