Foto: Thomas Meier

Strafanzeige gegen Miss-Macher eingereicht
Jetzt wirds richtig hässlich

Es hätte um nichts anderes gehen sollen als um die Schönste des Landes. Doch hinter den Kulissen tobt ein hässlicher Streit, der nun zu einer Strafanzeige geführt hat.
Publiziert: 03.12.2020 um 00:49 Uhr
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Aktualisiert: 03.12.2020 um 14:07 Uhr
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Jastina Doreen Riederer als Miss Schweiz 2018. Sie darf sich heute nicht einmal mehr Ex-Miss nennen.
Foto: Zvg
Flavia Schlittler

Es sollte sich alles um die Schönheit drehen und um nichts anderes. Welche Schweizerin sieht im Bikini am besten aus? Welche macht im Abendkleid die beste Falle, und welche kann sich so eloquent artikulieren, dass sie die beste Botschafterin unseres Landes ist? Nach diesen Kriterien wurde jahrzehntelang die Miss Schweiz gekrönt, das letzte Mal vor zwei Jahren, als Jastina Doreen Riederer (22) aus Spreitenbach AG gewann. Zehn Monate nach Riederers Sieg wurde ihr der Titel aberkannt: Sie sei nicht zuverlässig gewesen, so der damalige Vorwurf.

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Bereits nach ihrem Wahlsieg im März 2018 ging es hinter den Kulissen hässlich zu und her. Das gegenseitige Vertrauen habe gänzlich gefehlt, so Angela Fuchs, die deshalb ihren Job als CEO kurz nach der Wahl kündigte, dies aber nicht kommunizieren durfte, wie sie sagt. «Meine Geschäftspartner Andrea und Iwan Meyer wollten meine Kündigung erst nicht akzeptieren, und wir trafen uns deshalb beim Anwalt. Ein Jahr später haben Meyers dann aber plötzlich behauptet, ich sei gar nie CEO gewesen, da ich nicht im Handelsregister eingetragen war.»

Die Anklagepunkte gegen die Meyers wiegen schwer

Letzten Monat ging die Miss Schweiz Organisation AG in Konkurs. Fuchs als Miteigentümerin der Marke reicht es. Sie setzt zum Gegenangriff an. Wie BLICK weiss, hat sie eine Strafanzeige gegen Andrea und Iwan Meyer eingereicht, was sie auf Nachfrage bestätigt. Die Anklagepunkte: unbefugte Datenbeschaffung, Misswirtschaft, Bevorzugung eines Gläubigers, Nötigung und Urkundenfälschung. «Bei der Nötigung nach Art. 181 StGB geht es darum, dass Iwan Meyer mich dazu bringen wollte, auf all meine berechtigten arbeitsrechtlichen Ansprüche zu verzichten, sonst würde er unberechtigte Strafanzeigen platzieren und die Presse darüber informieren.»

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Was am meisten an ihr nagt: «Dass die Marke Miss Schweiz an die Wand gefahren wird.
Es gab Käufer, und man hätte den Konkurs verhindern können.» Die einstige Miss Jastina Doreen Riederer, die sich nicht Ex-Miss nennen darf, darf sich wegen einer Schweigevereinbarung nicht dazu äussern. Die Staatsanwaltschaft Luzern bestätigt den Eingang der Strafanzeige von Angela Fuchs. Die Abteilung Wirtschaftsdelikte wird diese nun prüfen. Andrea und Iwan Meyer haben eine Anfrage von BLICK unbeantwortet gelassen. Die Website miss.ch, wo sich junge Frauen zwischen 18 und 27 Jahren bewerben können, ist immer noch aktiv.


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