In den 70er-Jahren fotografierte er die Untergrundszene. Doch die Kunstszene entdeckte seine Bilder erst 20 Jahre später. Heute gehört der Zürcher Walter Pfeiffer (71) zu den berühmtesten Fotografen der Welt. Sein Fotobuch «Walter Pfeiffer 1970–1980» mit dem Coverbild des halbnackten Ken, der sich an den Penis greift, ist Kult. «Ich war zu früh für das Schweizer Kunst-Establishment», erinnert er sich, «dafür belohnt mich heute das Leben.»
Die Kunst- und Werbewelt reisst sich um Walter Pfeiffers Fotografien. Terry Richardson, der berühmte Porno-Stylefotograf, bezeichnet ihn als sein Vorbild. An der Ausstellung «Foto 17» präsentiert Pfeiffer, der nie eine Ausbildung zum Fotografen absolvierte, eine Auswahl seiner Werke.
Anschliessend reist der Vielbeschäftigte nach Berlin, wo er Männer-Models zusammen mit Ausgaben des Andy Warhol Magazins «Interview» ablichten wird.
«Ich fotografiere gerne Männer, weil ich das am besten kann», so Pfeiffer. Sein Privatleben bezeichnet er als Spezialfall: «Für die Erotik bevorzuge ich den Mann, für das Verständnis die Frau», sagt er schmunzelnd.