Dora Krannig (73) und Roger Kurath (50) sind nur zwei der Auswanderer, die der mehrteilige SRF-Dokfilm «Schweizer in Los Angeles – Der kalifornische Traum» begleitet. Beide haben ihr Leben in der Schweiz aufgegeben, um in Kalifornien zu leben.
Doch bei Krannig, die Tänzerin und Tanzlehrerin ist, endet der amerikanische Traum. Sie entscheidet sich nach 40 Jahren, Los Angeles wieder zu verlassen. Im Gespräch mit BLICK erzählt sie gar: «Los Angeles war niemals mein Traum.»
Die Stadt sei nicht mal gut für ihre Ballettkarriere. Deutlich besser sei da New York gewesen, wo sie an der Metropolitan Opera unterrichtete. Doch damals zog sie der Liebe wegen nach LA. Und blieb auch, als ihre erste Ehe zerbrach. «Mein persönlicher Traum hatte nichts mit Amerika zu tun, es ging nur um eine Tanzkarriere.» Und den Traum vom Tanzen lebte sie.
Krannig brachte Hollywood-Stars das Tanzen bei
Mit 19 verliess sie die Schweiz, um zuerst in London, Paris und später in New York und LA zu tanzen und zu unterrichten. Auch viele Hollywood-Berühmtheiten unterrichtete die Schweizerin Dora Krannig. So auch die Schauspieler Patrick Swayze (†57), George Chakiris (84), Sängerin Janis Ian (68) – mit der sie immer noch befreundet ist.
Jetzt geht es jedoch zurück in die Schweizer Heimat. Vergessen wird Krannig die Zeit und die Menschen, die sie in Los Angeles kennengelernt hat, nicht: «Mein zweiter Mann liebt die Schweiz, und wir freuen uns auf unser Leben hier, während wir mit unseren vielen Freunden in LA in Kontakt bleiben.»
Auswanderer Roger Kurath ist «in LA hängengeblieben»
Auch Roger Kurath wohnt in der kalifornischen Traumstadt – und auch er wollte eigentlich nicht in den USA bleiben. Er sei, «wie man so schön sagt, in LA hängengeblieben». Geplant war, seinen Master-Abschluss in Architektur an der University of California abzuschliessen. 22 Jahre später ist er immer noch dort und arbeitet als Architekt.
Praktisch: Er erhält ab und an auch Aufträge in der Schweiz. «Die schätze ich sehr, und die geben mir auch die Möglichkeit, Häuser zu bauen – mit einem amerikanischen Twist.»
Heimweh nach den Schweizer Bergen
Doch manchmal plagt den 50-Jährigen aus dem Kanton Graubünden auch das Heimweh. «Die Ferien verbringen wir immer in der Schweiz», erklärt er. «Ich vermisse vor allem das Skifahren, obwohl wir auch hier schöne Skigebiete haben.» Offenbar nicht schön genug, denn: «Es ist einfach speziell und unschlagbar, in den Schweizer Bergen Ski zu fahren.» (euc)
«Schweizer in Los Angeles – Der amerikanische Traum», noch bis 7. August, jeweils mittwochs, 20.05 Uhr, auf SRF1