Macken hat er schon. «Ich bin sehr pingelig. Ich verlasse das Haus immer frisch geföhnt und mit perfektem Scheitel», sagt er nicht ohne Selbstironie. «Ich verbringe bald mehr Zeit im Badezimmer als eine Frau.»
Seit September ist er 70, aber kein bisschen ruhiger. «Ich staune selber, es wird immer mehr.» Gestern Abend war die Premiere der Comedy Christmas Show, für die er sechs Wochen geprobt hat. Er schlüpft auf der Bühne in die Haut von Sepp Blatter, Angela Merkel und – seine dankbarste Rolle – die von Christoph Blocher. «Ich bin ihm physisch sehr ähnlich. Scheitel auf der anderen Seite, Brille aufsetzen, dann kommt die Figur einfach so über mich», sagt er. Christoph Blocher fühlt sich offenbar so gut imitiert, dass er dem «Alter Ego» eine Kopie seiner neuen Brille anfertigen liess.
Beim Blick in den Spiegel beschleicht WAM manchmal ein mulmiges Gefühl: «Ich gleiche immer mehr meinem Vater. Mit 65 erkrankte er an Alzheimer und starb mit 80 völlig dement.»
Wir fahren durch Zürich-Wollishofen, wo er aufgewachsen ist, an der Mutschellenstrasse 182, in der Parterrewohnung. Wir steigen aus. WAM erinnert sich, wo er mit der Kusine und dem Puppenwagen gespielt hat. Das Kinderglück fand ein jähes Ende, als er mit fünf Jahren seine Mutter verlor. Sie starb an Kinderlähmung bei einem epileptischen Anfall. WAM kam zur Grossmutter. Als er elf Jahre alt war, heiratete der Vater wieder. Die neue Mutter war sein Glück: «Sie ist jetzt 93 und wir haben ein fantastisches Verhältnis. Sie hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.»
Wie sind die Eltern damit umgegangen, dass er schwul ist? «Das hat man damals gar nicht angesprochen. Meine Mutter hat es aber während der Schauspielschule gemerkt.» Die Eltern wunderten sich, dass der junge WAM nur Freunde, nie Freundinnen nach Hause brachte. Aber vor einem Coming-out in der Presse hat er sich jahrelang geziert, auch aus Rücksicht auf seinen Lebenspartner, mit dem er seit 28 Jahre zusammenlebt. «Meinem Partner hätte es beruflich wohl sehr geschadet.»
Heiraten ist für WAM kein Thema, aber manchmal bedauert er doch, dass er nie Kinder gehabt hat. Wenigstens ist er Ersatz-Götti des Neffen seines Partners.
Und wenn er nur noch einen Monat zu leben hätte? «Dann würde ich alles absagen, an einen Ort reisen, wo ich immer hin wollte und ein paar Abschiedsbriefe an liebe Menschen schreiben.» Unsere Fahrt endet bei den Proberäumen der Christmas Comedy Show, und ich versichere WAM, dass seine Initialen auch für «Wait A Moment» stehen und er uns hoffentlich noch lange erhalten bleibt.
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Walter Andreas Müller (70), Lehre als Verlagskaufmann, Schauspielschule in Zürich. Unter dem Kürzel WAM ist er als Schauspieler, Kabarettist, Radiomoderator und Parodist bekannt. Er war 28 Jahre lang Sketch-Partner von Birgit Steinegger in der Satiresendung «Zweierleier», war in 100 Folgen «Fascht e Familie» und ist seit 39 Jahren die Stimme von «Globi». Aktuell in Comedy Christmas.
Walter Andreas Müller (70), Lehre als Verlagskaufmann, Schauspielschule in Zürich. Unter dem Kürzel WAM ist er als Schauspieler, Kabarettist, Radiomoderator und Parodist bekannt. Er war 28 Jahre lang Sketch-Partner von Birgit Steinegger in der Satiresendung «Zweierleier», war in 100 Folgen «Fascht e Familie» und ist seit 39 Jahren die Stimme von «Globi». Aktuell in Comedy Christmas.