Sie durften ihre Schuhe zerkauen, in ihren privaten Gemächern auf frischen Laken schlafen, für ihre Corgis ging die Queen sogar auf die Knie, um ihnen ein Leckerli zu servieren: Niemand kam Elizabeth II. (†96) so nah wie ihre heiss geliebten Hunde. Eigentlich wollte sie in ihrem hohen Alter schon vor zehn Jahren keine mehr, jetzt hinterlässt sie dennoch Candy, Muick und Lissy. Nun wird in Grossbritannien spekuliert, wer sich um die königlichen Vierbeiner kümmern wird.
Die Liebe der Queen zu ihren Hunden ist legendär. Bereits 1933, als die Prinzessin sieben Jahre alt ist, sind auch die ersten Corgis im Haus. So richtig angefangen hat es aber mit Susan: Zum 18. Geburtstag bekommt Elizabeth die Corgie-Dame von ihrem Vater geschenkt – sie durfte sogar mit in die Flitterwochen. Angeblich schmuggelte die Braut ihren kurzbeinigen Liebling nach der Hochzeit mit Prinz Philip 1947 in der königlichen Kutsche unter einem Teppich mit. Die Trauer um Susan war gross, in Sandringham House steht sogar ihr Grabstein, so wie die Inschriften von allen weiteren Hunden, die folgten.
Königliches Kuscheln mit 30 Corgis
Im Laufe der nächsten sechs Jahrzehnte züchtete und kuschelte die Queen 30 Nachkommen von Susan, sie haben einen eigenen Stammbaum. Zusammen mit ihrer Schwester züchtete Elizabeth II. versehentlich sogar eine neue Rasse, den Dorgi! Ein Mix aus Prinzessin Margarets (1930-2002) verliebtem Dackel Pipkin und einem königlichen Corgi.
Vor zehn Jahren wurde bekannt, dass die Queen mit ihrer Zucht aufhören würde, weil sie keinen jungen Hund zurücklassen wollte. Im Jahr 2018 starb ihr letzter Corgie Whisper und beendete damit die 85-jährige Liebesbeziehung zu der Rasse mit den Stummelbeinchen. Geblieben sind der Königin damals noch die beiden Dorgis, Vulcan und Candy. Einen Strich durch ihr Vorhaben machte ihr ausgerechnet Prinz Andrew (62). Er war es, der seiner Mutter im Frühjahr 2021 zwei Hunde-Welpen schenkte: Die Dorgis Fergus und Muick. Sie sollten die Queen aufheitern, als es ihrem Gemahl Prinz Philip (†99) immer schlechter ging. Leider starb Fergus nach nur wenigen Monaten – ausgerechnet kurz nach dem Tod von Prinz Philip. Darum legte Andrew nochmals nach, am Tag an dem Philip 100 Jahre alt geworden wäre, überraschte er seine Mutter erneut: Mit dem kleinen Spaniel Lissy.
Die Hunde bleiben in der Familie
Darum ist die Chance gross, dass die Hunde zu ihm kommen werden. Royal-Experten gehen davon aus, dass die Hunde in der Familie bleiben. Gegenüber dem «Independent» sagte Korrespondentin Victoria Arbiter: «Die Royals sind eine Familie von Hundeliebhabern.» Auch wenn sonst niemand so von den Corgis angetan ist, sind sie doch auch als königliche Wadenbeisser berühmt. Arbiter: «Sie war der Chef, konnte wunderbar mit ihnen umgehen.»
Möglich ist auch, dass die Hunde den langjährigen Mitarbeitern des Königshauses überlassen werden, die selbst jahrzehntelang auf die Tiere aufgepasst haben. Infrage kommen dafür Angela Kelly (64), die Schneiderin und rechte Hand der Königin oder Paul Whybrew (63), ihrem ebenso vertrauten und langjährigen Pagen. So die Spekulation der Journalistin Penny Junor in der «Newsweek», denn: «Beide lieben die Hunde, haben ungehinderten Zugang zur Königin und standen ihr angeblich sehr nahe.» Klar ist, dass das Königshaus nichts dem Zufall überlässt. Ganz egal in wie viele Waden die Vierbeiner beissen, sie werden alle in gute Hände kommen.
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