Sie sorgen an der Frankfurter Buchmesse für Furore
Die drei Ausrufezeichen aus der Schweiz

Drei Schweizer Edelfedern sorgen dieses Jahr an der Frankfurter Buchmesse für besonders viel Aufmerksamkeit.
Publiziert: 14.10.2019 um 23:06 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2019 um 15:09 Uhr
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Sibylle Berg ist an der Frankfurter Buchmesse mit ihrem viel gelobten Buch «GRM Brainfuck» vertreten.
Foto: Getty Images
Patricia Broder und Jean-Claude Galli

Es ist das wichtigste Stelldichein der deutschsprachigen Literaturszene: die Frankfurter Buchmesse, welche in diesem Jahr vom 16. bis 20. Oktober stattfindet. Mit dabei sind auch drei Schweizer Autorinnen und Autoren, die über die Landesgrenze hinaus für Furore sorgen: Lukas Bärfuss (47), Sibylle Berg (57) und Simone Lappert (34).

Bärfuss' Geschichten handeln von Grenzerfahrungen

Der Thuner Bärfuss ist spätestens seit dem Gewinn des Georg-Büchner-Preises 2019, des wichtigsten deutschen Literaturpreises überhaupt, nicht nur Kritikern, sondern auch dem breiten Publikum unseres nördlichen Nachbarlandes ein fester Begriff. In Frankfurt liest er aus seinem vor kurzem erschienenen allerersten Erzählband «Malinois». In dem er in zugleich sinnlicher wie analytischer Sprache den Themen Liebe und Begehren nachgeht. Bärfuss' Geschichten handeln von Grenzerfahrungen, welche die Menschen mitten im Alltag machen, und den damit verbundenen Veränderungen. Gleichzeitig mit Frankfurt feiert sein wohl populärstes Theaterstück «Die sexuellen Neurosen unserer Eltern» am 19. Oktober am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Premiere. Erstmalig wird das Werk an einem Theater für junges Publikum gespielt.

Berg ist Favoritin für den Schweizer Literaturpreis

Die Wahlzürcherin Sibylle Berg ist mit ihrem neuen, von Kritikern gelobten Buch «GRM Brainfuck» in der Mainmetropole vertreten. Die Kultautorin nimmt in ihrem Endzeitepos den Leser mit auf einen Höllenritt durch eine digitalisierte Welt, die in einem hoffnungslosen England der nahen Zukunft spielt: Die Regierung ist zu einem reinen Überwachungsstaat verkommen, der jeden Schritt seiner Bürger mittels in die Hand implantierter Chips kontrolliert. Berg gilt mit ihrem literarischen Wutschrei auch als Top-Favoritin für den Schweizer Literaturpreis, über den am 10. November entschieden wird. Bereits zugesprochen bekommen hat sie den Autorenpreis der österreichischen Theaterehrungen Nestroy, die am 24. November in Wien verliehen werden. An der Frankfurter Buchmesse ist die deutsch-schweizerische Schriftstellerin übrigens nicht nur als lesende Autorin im Einsatz, sondern auch Gastkritikerin beim «Literarischen Quartett». Ausgestrahlt wird die Spezialsendung am 18. Oktober um 23 Uhr auf dem deutschen TV-Sender ZDF.

Lappert hat berühmten Autor in der Familie

Wie Sibylle Berg ist auch Jungautorin Simone Lappert für den Schweizer Literaturpreis nominiert. Die gebürtige Aargauerin liest in Frankfurt aus ihrem vielgerühmten Roman «Der Sprung» vor. Alle, die beim Namen Lappert aufhorchen, liegen übrigens richtig: Der bekannte Schweizer Schriftsteller Rolf Lappert (60) ist Simones Onkel. Er hat den damals erstmals vergebenen Schweizer Literaturpreis 2008 für sein Werk «Nach Hause schwimmen» bekommen.

Deutscher Buchpreis

Triumph für den Favoriten: Zum Auftakt der morgen beginnenden Frankfurter Buchmesse ist der aus Bosnien-Herzegowina stammende deutsche Schriftsteller Sasa Stanisic (41) gestern für sein Werk «Herkunft» mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Die wichtigste Auszeichnung für deutsche Romane ist mit umgerechnet rund 27'500 Franken dotiert und wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gestiftet. Der einzige auf der 20er-Longlist figurierende Schweizer, Tom Zürcher (53), hatte es nicht auf die 6er-Shortlist geschafft.

Triumph für den Favoriten: Zum Auftakt der morgen beginnenden Frankfurter Buchmesse ist der aus Bosnien-Herzegowina stammende deutsche Schriftsteller Sasa Stanisic (41) gestern für sein Werk «Herkunft» mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet worden. Die wichtigste Auszeichnung für deutsche Romane ist mit umgerechnet rund 27'500 Franken dotiert und wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gestiftet. Der einzige auf der 20er-Longlist figurierende Schweizer, Tom Zürcher (53), hatte es nicht auf die 6er-Shortlist geschafft.

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