Sie ist die Kultserie aller Kultserien: «Twin Peaks». Mit der erfolgreichen Mischung aus Krimi, Horror und Seifenoper revolutionierte Regisseur David Lynch (71) im Frühjahr 1990 das Fernsehen. TV-Kritiker waren begeistert, das «Wall Street Journal» nannte die Serie die «Aufsehen erregendste und eigentümlichste Vision im heutigen Fernsehen.» 25 Jahre später kehrt «Twin Peaks» zurück – kann sie uns wieder in ihren Bann ziehen?
«Twin Peaks» war ein Strassenfeger
Die frühen 90er-Jahre waren von seichten TV-Serien wie «Baywatch» oder «Dallas» geprägt. Kaum überraschend, dass David Lynch mit seinem anspruchsvollen TV-Werk die Fernsehwelt auf den Kopf stellte. «Twin Peaks» wurde zum Strassenfeger: Die Zuschauer liebten es, bei der verworrenen Geschichte mitzurätseln. Man folgte Special Agent Cooper auf seinen Ermittlungen im scheinbar idyllischen Städtchen Twin Peaks, um die entscheidende aller Fragen aufzuklären: Wer hat Laura Palmer getötet? Dabei war nichts, wie es schien – unter der idyllischen Zuckerguss-Fassade lauerte an jeder Ecke das Böse.
«Twin Peaks» wurde zur Mutter aller Mystery-Serien und ebnete den Weg für viele weitere Kult-Serien, wie «Akte X», «Lost» oder auch «Stranger Things».
Meisterschaft der Spannung ist ungebrochen
25 Jahre, zwei Staffeln und einen Kinofilm später geht «Twin Peaks» nun in die nächste Runde. Und das mit einem grossen Teil der Original-Darsteller! Allen voran Kyle McLachlan (58) als Special Agent Cooper. Er nimmt die Zuschauer mit zurück in das verschlafene Nest an der amerikanisch-kanadischen Grenze. Und bereits wenn die ikonenhafte Titelmelodie von Angelo Badalamenti (80) ertönt, ist es dem «Twin Peaks»-Fan, als wäre die Zeit stillgestanden. Ein Revival, das packt, schwärmt die «New York Times». David Lynchs «visuelle Vorstellungskraft» und seine «Meisterschaft der Spannung» seien ungebrochen.
Zuschauer verliert sich in wirrer Erzählweise
Die Fortsetzung von «Twin Peaks» ist allerdings noch verworrener und unstrukturierter als das Original. «Als Zuschauer verliert man sich in der wirren Erzählweise», kritisiert etwa der «Guardian». Der neuen Staffel fehle «eine zuschauerfreundliche erzählerische Grundlage», an der man sich festhalten könne. Traum und Wirklichkeit gehen ineinander über. Hat es der Meister der Spannung dieses Mal zu weit getrieben?
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Geschichte über die 18 neuen Folgen entfaltet und wie «Twin Peaks» heute, in der Blütezeit des Fernsehens, vom kritischen Fernsehpublikum aufgenommen wird.
Die neuen Folgen von «Twin Peaks» sind ab heute auch in der Schweiz bei Teleclub auf Sky Atlantic HD zu sehen. Die Staffel umfasst 18 Episoden à 50 Minuten.