«Emmys» politisch und schön wie nie

Nicole Kidman verzaubert sie alle

Was die Oscar-Verleihung für die grossen Hollywood-Blockbuster ist, sind die Emmys für die TV-Shows. Die wurden in der Nacht auf Montag zum 69. Mal in Los Angeles verliehen. 

Schauspielerin Nicole Kidman (50) wurde für ihre Rolle in der Drama-Miniserie «Big Little Lies» als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet. Sie verkörpert darin eine scheinbar perfekte Ehefrau und Mutter, die jedoch von ihrem Mann schwer misshandelt wird. 

«Big Little Lies» und «The Handmaid's Tale» räumen ab

Ihren Preis wolle sie mit ihrer Kollegin Reese Witherspoon (41) teilen, die ebenfalls Teil der Serie ist. «Ohne dich würde ich nicht hier stehen», sagte Kidman. Auch ihren beiden Töchtern, die sie gemeinsam mit Keith Urban (49) hat, dankte sie und meinte scherzhaft: «Ich möchte, dass dieser Preis auf ihrem Regal steht und sie wissen: Wenn ihre Mutter sie nicht selbst zu Bett bringen kann, ist es wegen dieses Emmys.»

Geschlagen wurde die Serie nur von der Drama-Produktion «The Handmaid's Tale» mit Elisabeth Moss (35) in der Hauptrolle. Die hierzulande noch unbekannte Serie basiert auf einer Romanvorlage von Margaret Atwood und zeigt den Alltag einer Magd in einer trostlosen Zukunftswelt, wo fruchtbare Frauen als Gebärmaschinen benutzt werden.

Emmys politisch wie nie

Doch neben den atemberaubenden Roben und den TV-Krachern des Jahres gab es auch einige Überraschungen: Die Emmys waren politisch wie nie! So wurde Alec Baldwin (59), der regelmässig US-Präsident Donald Trump (71) parodiert, mit einem Preis als bester Comedy-Nebendarsteller ausgezeichnet. Er meinte schnippisch: «Ich schätze, ich sollte sagen: Mr. President, hier ist endlich Ihr Emmy.» Trump hatte sich in der Vergangenheit häufig beschwert, dass seine TV-Show «Celebrity Apprentice» nie einen Emmy gewann. Überhaupt war die Veranstaltung eine Abrechnung mit dem Präsidenten: Insgesamt 17 Mal wurde von den Stars über Trump gelästert.

Durch den Abend führte der Late-Night-Moderator Stephen Colbert (53). Die Gewinner wurden von den rund 22'000 Mitgliedern der Academy for Television Arts & Sciences bestimmt. (paf)