Am Medienball 2010 im Zürcher Hotel Dolder: Pierin Vincenz mit Nadja Ceregato.
Foto: Sabine Wunderlin

Sepp Blatter teilt sein Liebes-Aus-Schicksal mit anderen einst Einflussreichen
Macht weg, Glanz weg, Frau weg

Ein Leben im Scheinwerferlicht, eisgekühlter Champagner und der Gang über den roten Teppich. Dies garantiert ein Leben an der Seite eines mächtigen Mannes. Was aber passiert, wenn der Schein verblasst?
Publiziert: 21.10.2019 um 23:18 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2020 um 14:55 Uhr
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Ex-Fifa-Präsident Sepp Blatter und Linda Gabrielian. Beide liebten den grossen Auftritt, doch die Einladungen dazu wurden immer weniger. Gestern bestätigte er das Liebes-Aus.
Foto: PRESSE SPORTS
Flavia Schlittler

Macht macht sexy! Das sagt der Volksmund, und dies bestätigen Beziehungen, die dann zu Ende gehen, wenn die Macht verflogen ist. Neustes Beispiel ist das Liebes-Aus von Sepp Blatter (83). Der einst einflussreichste Funktionär der internationalen Fussballwelt jettete um den Globus, stand im Blitzlichtgewitter der Fotografen. Kein wichtiger roter Teppich, über den der Walliser nicht geschritten wäre. Blatter liebte die grosse Inszenierung um seine Person. Gestern machte der BLICK publik, dass seine Beziehung mit der 28 Jahre jüngeren Linda Gabrielian (55), die er liebevoll Lady Linda nannte, nach sechs Jahren in die Brüche gegangen ist.

Nach der sechsjährigen Sperre des einstigen Fifa-Chefs für alle Fussball-Aktivitäten Ende 2015 wurde es stetig ruhiger um ihn. Die Party-Einladungen wurden immer weniger, genauso die Reiserei, sein Glamour-Faktor sank auf den Nullpunkt. Sepp Blatter hofft allerdings noch auf ein Liebes-Comeback mit seiner Lady. Er spricht vorerst von räumlicher Trennung und sagt: «Die Hoffnung stirbt zuletzt.»

Blatter steht mit dem Liebes-Offside nach seinem Machtverlust nicht allein da. Nach dem tiefen Fall des früheren Raiffeisen-Chefs Pierin Vincenz (63), welcher 2015 begann und in Untersuchungshaft mündete, geriet auch seine Ehe mit Ex-Raiffeisen-Rechtschefin Nadja Ceregato-Vincenz (48) ins Wanken. Das Paar, welches sich öffentlich stets strahlend und in glücklicher Einheit präsentierte, lebt heute getrennt.

Fällt ein Magnet aus, erschlafft die Liebe schlagartig

Für den Berner Paartherapeuten Klaus Heer (75) sind Trennungen nach dem Credo «Macht weg, Glanz weg, Frau weg» kein Zufall. «Aussehen und Ansehen sind zwei mächtige Magnete. Männer reagieren gern auf östrogenbeschwingte Weiblichkeit, Frauen sind angezogen von testosterongetränktem Status. In dieser Logik gibt es keine Überraschung: Fällt ein Magnet aus, erschlafft die Liebe schlagartig.»

Dies erlebte auch Christian Wulff (60), von 2010 bis 2012 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Zu Fall brachten ihn privat geliehenes Geld, andere Gefälligkeiten und seine widersprüchlichen öffentlichen Aussagen dazu. Kurz nach seiner Amtsniederlegung distanzierte sich seine Gattin Bettina (45) von ihm, wenige Monate später folgte die Trennung. Das einstige Versprechen, «in guten wie in schlechten Zeiten zueinanderzuhalten», verflüchtigte sich in Schall und Rauch.

Nach dem Machtverlust geraten Männer in Not und Stress

Was bei Männern nach dem Machtverlust passiert, erklärt Heer so: «Sie geraten in Not und Stress. Das ist für jede Beziehung eine akute Grenzerfahrung. Machtbewusste Männer sind auf so etwas weder gefasst, noch sind sie dafür begabt. Sie werden extrem schwierig für ihre Partnerin.»

Dass es auch umgekehrt passieren kann, erlebte Ruth Metzler (55). Zwei Jahre nach ihrer Abwahl als Bundesrätin im Jahr 2003 flog auf, dass ihr Ehemann Lukas (55) eine Affäre mit seiner Geschäftspartnerin hatte, mit welcher er eine Herrenunterwäsche-Linie aufbaute mit dem Slogan «Männer wollen nur das Eine».

Frauen offensichtlich auch.

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