Schweizer Schriftsteller
Martin Suter wird siebzehneinhalb respektive 70 Jahre alt

«Ich bin ein Glückskind», sagte Martin Suter einmal: Er ist am 29. Februar 1948 geboren, ein Schalttag, der auf einen Sonntag fiel. Sein Glück ist, gut von dem leben zu können, was er am liebsten macht: Schreiben.
Publiziert: 28.02.2018 um 11:34 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 22:05 Uhr
Martin Suter bezeichnet sich selbst als Glückskind: Er ist am 29. Februar vor 70 Jahren geboren, ein Schalttag, der auf einen Sonntag fiel. Und er lebt von dem, was er liebt: dem Schreiben. (Archivbild)
Foto: Keystone/SAMUEL TRUEMPY

Gerne hätte er für die Studentenzeitschrift «Collibri» geschrieben, «aber die wollten mich nicht», sagt er. Er dürfe aber gern Inserenten akquirieren. Einem der Klienten gefiel Suters Werbebrief so gut, dass er ihn ermunterte, Werbetexter zu werden. Bis zu dem Zeitpunkt wusste der knapp 20-Jährige nicht, dass es so eine Ausbildung überhaupt gibt.

Er landete schon als Lehrling einen Hit - mit dem Bankslogan «Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten, Sie arbeiten ja auch für ihr Geld». Wie zynisch der Spruch war, realisierte Suter erst später. Unter anderem, weil er den Satz in einem Tagebuch von Max Frisch lesen musste, der sich sehr darüber geärgert hatte. «Da habe ich mich geniert», gestand Suter später in einem Interview.

Romane und Theaterstücke

1997 kam Suters erster Roman «Small World» heraus und wurde ein durchschlagender Erfolg. Sein zweiter, «Die Gedächtnislagune», sei ihm aber dann «abverreckt» und zum Glück nicht gedruckt worden, gestand Suter später. Von den 14 bisher erschienenen Romanen - zehn grössere und vier etwas weniger anspruchsvolle aus der «Allmen»-Reihe - ist ihm keiner mehr «abverreckt», neun wurden verfilmt.

Daneben verfasste Suter vier Theaterstücke, mehrere Drehbücher, das erfolgreichste wohl für den Film «Giulias Verschwinden», der unter anderem den Publikumspreis in Locarno erhielt, dazu Songtexte für Stephan Eicher und ebenfalls mit ihm das Singspiel «Geri», nach den «Richtig leben mit Geri Weibel»-Kolumnen.

Privates Liebes-Glück

Sein privates Glück fing sich Martin Suter in den 70er Jahren mit einem Topf Honig ein. Nachdem er mit 20 Jahren die Malerin Vivian Wild geheiratet und mit ihr unter anderem durch Afrika und Indien gereist war, lernte er seine jetzige Frau Margrith Nay kennen. Bei einem Besuch bei Freunden in Ibiza war er gebeten worden, Nay, die er nicht kannte, einen Topf Honig nach Basel mitzubringen.

Die Trennung von Vivian Suter erfolgte in Minne, seit den 80er Jahren wohnten Suter und seine zweite Frau während dem europäischen Winter in derselben guatemaltekischen Stadt Panajachel, wo auch seine Ex lebt. Den Sommer verbrachten die Suters auf Ibiza. Vor ein paar Jahren verlegten sie den Wohnsitz nach Zürich, um der Adoptivtochter Anna eine stressfreie Ausbildung zu ermöglichen.

Mit Anna zusammen hatten die Suters deren Bruder Antonio in Guatemala adoptiert. Doch 2009 erstickte der Bub an einem Bissen, der ihm in den falschen Hals geraten war. Es komme ihm vor, als habe er mit dem grossen Glück, das er erfahren durfte, den Zorn der Götter auf sich gezogen, sagte Suter damals. (SDA)

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