Spassvogel Beat Schlatter (56) geriet in der Nacht von Sonntag auf Montag nach seiner Ankunft am Zürcher HB morgens um 1.04 Uhr an einen Security-Mitarbeiter, wie «20 Minuten» schreibt.
«Wie üblich ging ich durch die Haupthalle, um den HB durch eine Tür vorne rechts zu verlassen», sagt der Schauspieler, der auf den Nachhauseweg von der Arbeit war. Doch der Sicherheitsmann belehrte ihn: «Dort dürfen sie nicht raus, Herr Schlatter.»
«Der Schnudderi wollte mich für blöd verkaufen»
Schlatter wehrt sich, soeben hätten zwei andere Passagiere diese Tür benutzt. Da geraten der Spassvogel und der Sicherheitsmann aneinander, die Situation eskaliert. Plötzlich seien vier weitere Sicherheitsmänner auf ihn zugerannt. «Zu fünft packten sie mich – und warfen mich aus dem Bahnhof. Wie einen Abfallsack.» Glück im Unglück: Schlatter bleibt unverletzt – und wütend.
«Es gab keinen Grund, mich so grob anzupacken», sagt er zu BLICK. «Dieser junge Schnudderi wollte mich für blöd verkaufen. Ich könne nicht durch diese Tür gehen, weil etwas von der Decke runterfallen könnte», motzt Schlatter.
Der Frust sitzt tief
«Die Zürcher haben einen schlechten Ruf, sie seien arrogant und überheblich. Ich versuche immer das Gegenteil zu beweisen. Doch das Verhalten der Sicherheitsleute hat diesen Ruf bestätigt», sagt Schlatter weiter. Er ist sich sicher: «Das waren bestimmt Arbeitslose, die sonst keinen anderen Job bekommen.»
Der Frust über den Vorfall sitzt beim Komiker tief. «Ich war ja noch nüchtern. Nach dem Vorfall bin ich erst einmal in eine Bar, um meinen Ärger runterzuspülen.»
Die SBB stellen den Vorfall anders dar: «Wer sich – mehrfach – den Anweisungen der Objektschützer widersetzt, wird zur Wahrung der Sicherheit aus dem Bahnhof begleitet.»
Am Bahnhof verprügelt
Es ist nicht das erste Mal, dass Schlatter an einem Bahnhof Ärger kriegt. Vor zwei Jahren wurde er am Bahnhof Meilen ZH von einem psychisch kranken Italiener (43) von hinten angegriffen und schwer verletzt. Ohne Vorwarnung und ohne vorhergegangenen Wortwechsel oder Augenkontakt stürmte der Täter von hinten auf ihn los, warf ihn zu Boden und prügelte auf ihn ein.
Dramatisch: Als Schlatter am Boden liegt, tritt der Täter mit dem Fuss auf sein Gesicht ein. Der Komiker trug Verletzungen am Kopf und an den Beinen davon, dazu Prellungen am ganzen Körper.
Der Italiener wurde vergangenen Sommer vom Bezirksgericht Meilen wegen seiner psychischen Probleme als schuldunfähig befunden. Er muss seine «schizoaffektive Störung» mittels medikamentöser Behandlung heilen lassen.
Trotz erneutem Ärger am Bahnhof will Schlatter nicht aufs Auto umsteigen. «Ich habe kein Auto. Und Taxifahren ist noch schlimmer! Da bleibe ich lieber SBB-Kunde.» (paf/meg)