Die goldene Jacke und die polierten Lack-Schuhe sitzen, die dunklen Haare sind zur perfekten Tolle gestylt, und auch die Stimme klingt ganz nach dem King: Auf der Bühne steht aber nicht Elvis Presley (†42), sondern Tommy King (bürgerlich Thomas Meyenberger, 46).
Der Zuger sang am Wochenende bei der alljährlichen «Images of the King»-Weltmeisterschaft der Elvis-Imitatoren in Memphis (US).
Unter den besten 15
Unter Hunderten von Bewerbern luden ihn die Organisatoren des Wettbewerbs als einzigen Schweizer ein, sich mit den besten Elvis-Sängern der Welt zu messen. «Images of the King» feiert in diesem Jahr sein 30. Jubiläum. Elvis' bevorzugter Tierarzt Edward «Doc» Franklin (69) rief den Contest 1987 ins Leben. Das Aussehen macht dabei bei der Jurybewertung nur zwanzig Prozent aus, viel wichtiger ist die Performance und der Gesang.
Meyenberger sang sich in Memphis bis ins Halbfinale, dort war allerdings Schluss. «Die Konkurrenz war einfach zu stark», gibt Meyenberger offen zu. «Doch schon nur dabei zu sein, war für mich eine Riesenehre.»
Schon als Bub Elvis-Fan
Seit 25 Jahren steht Meyenberger als Elvis auf der Bühne. Seit zehn Jahren lebt der Musiker aus Baar ZG sogar davon, die Lieder seines Idols zu singen. Für ihn eine Berufung: «Mit sechs Jahren habe ich angefangen zu singen – natürlich Elvis. Der King hat mich schon damals begeistert.» Nun singt der leidenschaftliche Elvis-Fan an Firmenfesten und Messen -Eröffnungen.
«Alles an Elvis ist einzigartig»
Was macht die endlose Faszination des wohl berühmtesten Rock 'n' Roll-Sängers aller Zeiten aus? Meyenberger gerät sofort ins Schwärmen: «Seine Musik, sein Charisma, seine Natürlichkeit, seine Stimme – alles an Elvis ist einzigartig! Er war immer sich selbst, ohne sich zu verstellen.» Deswegen möchte der Zuger sein Vorbild auch keinesfalls genau kopieren. Stattdessen sieht er seine Performances als Hommage an Elvis an.
Heute, am 40. Todestag der Rock-Legende, besucht Meyenberger noch das Grab von Elvis auf Graceland, dem zur Touristenstätte umgewandelten Anwesen von Elvis.
«Die Villa wird wahrscheinlich von Touristen überrannt werden, aber mir ist das egal», sagt der Zuger. «Er war einfach der King. Und ich will ihm meinen Respekt zollen.» Am Abend geht es dann zurück in die Schweiz. Meyenberger steht bereits am Freitag wieder auf der Bühne.