Die Zürcher Metal-Legende Tom «Warrior» Fischer (60) steht im Rampenlicht – nicht nur wegen seines musikalischen Schaffens. In einem Interview mit der «Aargauer Zeitung», erklärt Fischer, der Kopf hinter den legendären Bands Hellhammer und Celtic Frost, dass er immer wieder fälschlicherweise als Satanist gebrandmarkt werde. «Ich bin kein Satanist oder Teufelsanbeter», stellt Fischer klar. Seine Musik, die in der Metal-Szene weltweit für Furore sorgt, sei nicht nur Lärm und Dunkelheit, sondern ein kritischer Kommentar zu religiösen Irrtümern und menschlichem Missbrauch.
In der Welt des Metals hat Fischer in den 1980er-Jahren Geschichte geschrieben. Gewürdigt wird er nun im Sachbuch «Highway to Hell. Das Satanische im Heavy Metal», wo seine Bands neben Grössen wie Venom und Bathory als Wegbereiter des Black Metal gefeiert werden.
Der Zürcher sieht sich noch heute mit Missverständnissen rund um seine Kunst konfrontiert. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» erläutert er, dass die satanischen Elemente in seiner Musik oft missinterpretiert würden: «Wir haben uns stets gegen den Missbrauch von Menschen durch Religionen gewandt.» Die Inspiration, die nordische Bands aus seiner Musik gezogen hätten, scheinen ihm zufolge derweil auf einem falschen Verständnis seiner Texte zu fussen. Die echten Satanisten seien laut Fischer eine Minderheit in der Szene, von einigen «werde ich bis heute mit dem Tod bedroht» – wegen seiner ablehnenden Haltung gegenüber ihren Ansichten.
Kirche als Symbol jahrhundertelanger Ungerechtigkeit
Persönlich hält Fischer nichts von Religion: «Ich glaube an gar keine Religionen. Ich brauche weder Satan noch Buddha, Allah oder einen lieben Gott, um glücklich zu sein.» Seine Lebensphilosophie basiere auf Vernunft und Eigenverantwortung statt auf märchenhaften Glaubenssystemen. Einen Unterschied zwischen dem Künstler auf der Bühne und der Privatperson gebe es bei ihm nicht. Seine Bühnenpersona «Warrior» sei ebenso authentisch und ernsthaft wie er selbst. Sein langjähriger Weggefährte Martin Ain Stricker (1967–2017) nutzte die Musik als persönliche Rebellion gegen seine katholische Erziehung. Fischer sieht die Kirche kritisch, sie sei ein Symbol jahrhundertelanger Ungerechtigkeit und Gewalt.
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