Die Schweizer Stuntman-Legende Oliver Keller (48) war über zwei Jahrzehnte in Hollywood tätig und arbeitete mit Stars wie Jim Carrey (61), Ashton Kutcher (45) und Kevin Costner (68). Vor drei Jahren kehrte der Zürcher aus familiären Gründen zurück und öffnet nun erstmals sein privates Fotoalbum anlässlich von «photoSCHWEIZ», der landesweit grössten Foto-Werkschau.
«Ich habe meine liebsten Momente zusammengesucht. Es war eine Qual der Wahl, zu entscheiden, was drinbleibt und worauf ich verzichten muss», sagt er. Zu sehen sind Stuntbilder, Behind-the-scenes-Aufnahmen und Fotos mit den Schauspielern, die Keller gedoubelt hat. «Ich hätte damals nie gedacht, dass ich diese Bilder einmal mit anderen Menschen teilen kann. Das erfüllt mich mit Stolz und führt mir diese verrückte Zeit noch einmal vor Augen.»
Oliver Keller
«Filmemachen ist in der Schweiz ein kultureller Akt»
Mit seiner Firma 1291 Productions mit Sitz in Bürglen TG ist er seit drei Jahren in der Schweiz tätig und unterhält ein grosses Studio samt Produktionsfahrzeugen mit einer grossen Fahrzeugflotte. Ein Kulturschock sei es nicht gewesen, in die Schweiz zurückzukehren», sagt Keller. «Ich wusste einigermassen, was mich erwartet, und habe mich rasch eingewöhnt. Hier gibt es noch keine grosse Industrie, Filmemachen ist eher ein kultureller Akt.» In den USA habe er alles erreicht, was er wollte, fügt er an. «Ich konnte all meine Träume verwirklichen.»
Viel verspricht er sich von der neuen «Lex Netflix», die Streamingdienste in der Schweiz zu Investitionen verpflichtet. «Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten punkto Vertrieb und Publikum.» Auch Keller selber entwickelt zurzeit ein Eigenprojekt für den internationalen Markt.
«Jakobs Ross», «Die Beschatter» und «Bon Schuur Ticino»
Aktuell arbeitet er unter anderem für die zweite Staffel der SRF-Serie «Die Beschatter» von Michael Steiner (54). «Mit Michi drehe ich besonders gerne», sagt Keller. Am nächsten Donnerstag ins Kino kommt «Jakobs Ross», für den Keller die Actionszenen koordinierte und mit seinem Team die Stunts übernahm. Bei «Bon Schuur Ticino» oder «Die Mittagsfrau» war er ebenso involviert. Und er ist der Mann hinter den Stunts und Spezialeffekten aller «Tschugger»-Staffeln.
«Ich fokussiere mich zwar auf die Schweiz, bleibe aber mit den USA verbunden.» Deshalb freut ihn der Erfolg von «Sound of Freedom» mit James Caviezel (55) und Mira Sorvino (56). Der Film entstand 2018 mit Kellers Beteiligung, war wegen rechtlicher Probleme blockiert und hat nun weltweit gegen 300 Millionen eingespielt. «Nur in der Schweiz lief er noch nicht», sagt Keller.
«Oliver Keller – Mein Hollywood», «photoSCHWEIZ» 24, 12. bis 16. Januar, Halle 550, Zürich-Oerlikon.
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