ZFF-Co-Direktoren Nadja Schildknecht und Karl Spoerri
«Wir brauchen das Geld der öffentlichen Hand»

ZFF-Co-Direktoren Nadja Schildknecht und Karl Spoerri verraten, wie es ihnen gelang, das Zurich Film Festival zu einem grossen Event zu machen, wieviel öffentliche Gelder sie bekommen und ob sie künftig auf Subventionen aus öffentlicher Hand verzichten wollen.
Publiziert: 02.10.2016 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:56 Uhr
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Nadja Schildknecht und Karl Spoerri harmonieren als Führungs-Duo des Zurich Film Festival perfekt.
Foto: Keystone
Katia Murmann, Flavia Schlittler

Frau Schildknecht, Herr Spoerri, nach zehn Tagen Filmfestival: Wie viel haben Sie als Co-Direktoren letzte Nacht geschlafen?
Nadja Schildknecht: Sieht man das nicht? (Lacht) Wenig. Sehr wenig. Letzte Nacht kam ich um 2.30 Uhr heim und hatte 109 unbeantwortete E-Mails.
Karl Spoerri: Es ist wie bei einem Marathon: Bei Kilometer 38 sieht man das Ziel vor seinem geistigen Auge und bekommt einen zusätzlichen Energieschub.

«Wir möchten das ZFF breiter abstützen»

In zwölf Jahren haben Sie es geschafft, das Zurich Film Festival zu einem grossen Event zu machen. Jetzt haben Sie 52 Prozent der Aktien an die NZZ verkauft. Warum?
Schildknecht: Wir möchten das ZFF breiter abstützen. In der Vermarktung können wir zudem voneinander profitieren, und unser Know-how wird sehr geschätzt. Das Unternehmen NZZ pflegt die Werte, welche wir für das ZFF als richtig empfinden: Qualität und hohe Glaubwürdigkeit. Es war ein strategischer Entscheid, diesen Schritt zu tun.
Spoerri: Wir haben mit dem ZFF noch viel vor und sind überzeugt, dass sich die Zusammenarbeit für Publikum und Branche positiv auswirken wird.

«Die Schweiz ist zu klein für Alleingänge»

Was wird sich operativ ändern?
Schildknecht: Gar nichts. Karl und ich behalten die operative Führung, die organisatorische, künstlerische und journalistische Unabhängigkeit ist im gegenseitigen Interesse. Wir setzen auch in Zukunft auf zahlreiche Partnerschaften mit anderen Medienhäusern. Die Schweiz ist zu klein für Alleingänge. Nur mit der Zusammenarbeit schaffen wir es weiterhin, die relevanten Filme des Jahres und Persönlichkeiten nach Zürich zu holen.

Die NZZ ist ein privates Unternehmen, das Festival eine AG. Verzichten Sie jetzt auf Subventionen aus öffentlicher Hand?
Spoerri: Auf keinen Fall. Alle Subventionen fliessen in die Zurich Film Festival AG. Sie verfügt über ein statutarisches Ausschüttungsverbot. Will heissen: Das Geld bleibt in der AG, die Mittel werden ausschliesslich für unseren kulturellen Auftrag genutzt.

Wie viel bekommen Sie insgesamt an öffentlichen Geldern?
Schildknecht: Die Stadt Zürich zahlt uns 350 000 Franken, der Kanton 230 000 und der Bund ab 2017 neu 250 000 Franken. Locarno wird allein vom Bund mit über zwei Millionen Franken unterstützt. Wir haben erkannt, dass sich an dieser Situation in absehbarer Zukunft nichts ändern wird. Die Leistungsvereinbarung dauert bis 2020.

Brauchen Sie denn das Geld? Sie könnten doch neue Sponsoren finden.
Schildknecht: Unsere Sponsoren und Partner – welche das Festival zu über 80 Prozent finanzieren – haben ihre finanziellen Möglichkeiten aber weitgehend ausgeschöpft. Unser Budget liegt bei 7,2 Millionen Franken, Locarno ist bei 13 Millionen Franken und die Berlinale bei über 20 Millionen Euro. Wir haben bereits 140 Partnerschaften. Viel mehr ist schlicht nicht mehr möglich. Das Geld der öffentlichen Hand ist daher auch in Zukunft wichtig. Wir sind in einem internationalen Geschäft und haben starke Konkurrenz.

Fordern Sie mehr Subventionen?
Schildknecht: Das ist eine politische Entscheidung.
Spoerri: Es gibt einen Topf, der an die verschiedenen Kulturveranstaltungen ausgeschüttet wird. Die Verteilung ist historisch gewachsen. Man müsste, wenn einer mehr will, einem anderen etwas wegnehmen. Das tut weh. Aber wenn man alles neu betrachten würde – ohne Blick auf die Vergangenheit –, dann müssten wir, wenn man die Zahlen sieht, sicher mehr bekommen.

«Wir geben nie auf und kämpfen für unsere Anliegen»

Am Anfang vor zwölf Jahren hat kaum einer Ihrem Festival eine Chance gegeben. Warum haben Sie es trotzdem geschafft?
Schildknecht: Zürich ist die perfekte Festivalstadt. Eine kleine Stadt, die sich nicht klein anfühlt und die alles bietet. Kinos, Hotels, Flughafen, eine funktionierende Wirtschaft und ein blühendes Kulturleben.
Spoerri: Der andere Punkt ist, dass Nadja und ich uns sehr gut ergänzen. Wir geben nie auf und kämpfen für unsere Anliegen. Über die Jahre haben wir uns zudem ein gutes Netzwerk in Kultur, Wirtschaft und Politik aufgebaut – davon profitiert das Festival.
Schildknecht: Und wir haben hervorragende Mitarbeiter, welche seit Jahren einen unverzichtbaren Beitrag leisten.

Werden Sie in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben?
Schildknecht: Das ist unklar, wir wissen es immer erst nach dem Festival. Die Ticketeinnahmen steuern einen wesentlichen Beitrag bei.

Grosse Gefühle zum Grande Finale

An der Award Night des Zurich Film Festival warfen sich die Stars gestern noch einmal in Schale und Abendkleid. Nur einer wollte sich nicht so recht zeigen: der deutsche Rapper und Neo-Filmstar Cro (26). Wann lässt er die Panda-Maske fallen? «Zum Küssen auf jeden Fall», meinte er charmant. Das war bei Anatole Taubman (45) nicht nötig, ungeniert zeigte er seine Gefühle für Partnerin und Ex-TV-Moderatorin Sara Hildebrand (29). Freundschaftlich Arm in Arm präsentierten sich auch die Filmstars Woody Harrelson (55) und Daniel Radcliffe (27). Sie feierten am Freitag beim Dinner von Stardesigner Tommy Hilfiger (65) und versprachen: «Wir kommen wieder!» (Katja Richard)

An der Award Night des Zurich Film Festival warfen sich die Stars gestern noch einmal in Schale und Abendkleid. Nur einer wollte sich nicht so recht zeigen: der deutsche Rapper und Neo-Filmstar Cro (26). Wann lässt er die Panda-Maske fallen? «Zum Küssen auf jeden Fall», meinte er charmant. Das war bei Anatole Taubman (45) nicht nötig, ungeniert zeigte er seine Gefühle für Partnerin und Ex-TV-Moderatorin Sara Hildebrand (29). Freundschaftlich Arm in Arm präsentierten sich auch die Filmstars Woody Harrelson (55) und Daniel Radcliffe (27). Sie feierten am Freitag beim Dinner von Stardesigner Tommy Hilfiger (65) und versprachen: «Wir kommen wieder!» (Katja Richard)

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Film- und Ehepaar: Martina Gedeck und Markus Imboden.
Foto: Thomas Lüthi
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