Die Morde liegen bereits zehn Jahre zurück. Am 30. April 2006 erschoss Gerold Stadler (†34) seine Frau, die Skirennfahrerin Corinne Rey-Bellet (†33) und ihren Bruder Alain in der Küche des Familienchalets. Zwei Tage später beging er Selbstmord.
Er geht ins Internat und will Pilot werden
Der gemeinsame Sohn des Paares überlebte – und ist heute zwölf Jahre alt. «Kevin geht es gut», berichtet Corinnes Mutter, Kevins Grosi Verena (70) gegenüber «L'illustré». Er sei intelligent und selbstbewusst, spielt Fussball, fährt Ski und möchte Pilot werden – ganz normale Wünsche und Träume eines zwölfjährigen Buben.
Er geht in ein Internat und schreibt gute Noten, berichtet Verena stolz über ihr Enkelkind, mit dem sie nun endlich Zeit verbringen darf.
Mit dem Grosi in die Malediven
Kevin durfte nach dem Drama nicht bei ihr leben, wuchs bei Pflegeeltern auf. Seine Verwandten sah er nur selten und wenn, nur unter Aufsicht – alle drei Wochen für magere drei Stunden. Für die Grossmutter besonders schlimm: «Man hörte nie auf Kevin, der Bub wurde nie ernst genommen. Nie ist jemand auf ihn eingegangen.» Nie durfte er ein normales Kind sein.
Beim Skifahren musste er am Haus seiner Grosseltern vorbeifahren und durfte trotzdem keinen Kontakt mit dem Teil der Familie aufnehmen, der ihm geblieben ist.
Doch Verena und ihr 2012 verstorbener Mann gaben den Kampf gegen die Behörden nie auf – mit Erfolg. Die Aufsichtsbestimmungen wurden gelockert. Kevin darf nun sogar mit in die Ferien – auf die Malediven soll es gehen.