SonntagsBlick: Seit dem letzten Album haben Sie sich ein Jahr Auszeit genommen, man hat Sie kaum gesehen und gehört. Was haben Sie in dieser Zeit gemacht?
Bligg: Nicht nur Ferien, sonst gäbe es kein neues Album, das 14. (lacht). Aber ich konnte all das tun, wofür ich die Jahre zuvor keine Zeit hatte. Ich produzierte ja 13 Alben in 20 Jahren, mehr als eine Woche Ferien im Jahr lag da nicht drin. Jetzt habe ich mir die Zeit genommen, zu reisen, Freunde zu besuchen und mich um die Familie zu kümmern. Viel Zeit habe ich mit meinem Sohn verbracht – und das habe ich sehr genossen.
2015 sind Sie Vater geworden. War Ihr Sohn ein Grund, endlich eine Pause einzuschalten?
Er ist sicher mit ein Grund. Ein Kind verändert enorm viel im Leben, das wissen alle Eltern und auch alle anderen, die Eltern mit Kindern kennen.
Was hat sich für Sie persönlich verändert, seit Sie Vater sind?
Man wird selber wieder ein bisschen zum Kind. Und alles geht ein bisschen langsamer. Das hilft mir, eine gute Work-Life-Balance zu finden.
Wie zeigt sich das?
Ich nehme das Einfache wieder mehr wahr, die Kleinigkeiten im Alltag. Zum Beispiel eine Spinne, die wir zusammen fangen und dann mit der Lupe beobachten.
Sie waren viel unterwegs, haben Ihrem Sohn die Welt gezeigt. Was machen Sie als Teilzeit-Papi mit ihm?
Im Winter waren wir schlitteln, wir gehen fischen oder in den Wald – und ich kenne mittlerweile jede Hüpfburg im Raum Zürich und darüber hinaus.
Anders als viele andere Stars haben Sie keine Fotos von ihm auf den sozialen Medien gepostet. Warum?
Ich will, dass er ein möglichst normales Leben hat. Er soll im Kindergarten er selber sein, nicht der Sohn von Bligg. Heute kann er noch nicht selber entscheiden, ob er in der Öffentlichkeit sein will oder nicht, also muss ich es tun. Und ich finde, es ist nicht nötig, dass er in den Medien erscheint. Punkt.
Sie selber sind berühmt, werden erkannt auf der Strasse, die Fans möchten Fotos. Dem können Sie nicht entgehen.
Stimmt. Wenn ich alleine unterwegs bin, ist das auch okay. Dann erfülle ich diese Wünsche sehr gern. Es ist aber auch so, wenn ich mit meinem Sohn unterwegs bin. Das halte ich für die Schattenseite meines Erfolgs. Ich könnte sehr gut aufs Bekanntsein verzichten. Ich nehme es in Kauf, weil ich leidenschaftlich gern Musik mache und mein Erfolg ermöglicht mir, dass ich Musik machen kann. Und doch ist der Erfolg, dem wir alle nachrennen, so vergänglich. Das einzig Wichtige sind Zeit und Gesundheit.
Sie leben getrennt von Tiziana, der Mutter Ihres Sohnes …
… ja, wir sind kein Liebespaar mehr. Ich bin Single. Aber wir habens extrem gut zusammen. Sie ist auch immer noch in meine Projekte eingebunden, jetzt gerade als Regisseurin meiner Bühnenshow.
Wie organisieren Sie sich mit der Kinderbetreuung?
Ich versuche, meinen Sohn so oft wie möglich zu sehen und habe einen regelmässigen Rhythmus. Ich habe ja keinen normalen Job, da kann ich mir viel Zeit einrichten. Ich kann mal am Nachmittag mit meinem Sohn etwas unternehmen, und dann arbeite ich halt bis spät in die Nacht hinein. Da habe ichs besser als etliche meiner Kollegen, die bis spät am Abend arbeiten müssen und ihre Kinder nur noch schlafend sehen. Wir sollten uns eine Gesellschaft einrichten, in der sich Eltern mehr Zeit für ihre Kinder nehmen können. Sonst muss man sich schon fragen, warum man überhaupt Kinder hat.
Nehmen Sie Ihren Sohn auch zu Auftritten mit?
Nein, dafür ist er noch zu klein. Aber manchmal darf er an eine Probe mit.
Kennt er schon Ihre Lieder und singt mit?
Klar! Als letzthin im Auto ein Song von mir lief, zappelete er und rief «Papi, Papi.» Man darf die Kleinen nicht unterschätzen.
Das macht einen Vater schon stolz, oder?
Natürlich.
Soll er einmal in Ihre Fussstapfen treten und auch Musiker werden?
Das soll seine Entscheidung sein. Er soll sicher etwas Anständiges lernen. Das hatten mir meine Eltern auch gesagt, und ich bereue es keine Sekunde, dass ich eine Handwerkerlehre gemacht und auf dem Bau gearbeitet habe.
Warum?
Ein Album aufzunehmen ist wie ein Haus bauen. Es hat mich gelehrt, strukturiert vorzugehen und die Arbeit genau zu planen und jeden einzelnen Schritt vorzubereiten. Darauf ist mein Erfolg aufgebaut. Das unterscheidet mich von anderen Musikern, egal, welcher Generation.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Beim Blick Live Quiz spielst du dienstags und donnerstags (ab 19.30 Uhr) um bis zu 1'000 Franken aus dem Jackpot. Mitmachen ist ganz einfach. Du brauchst dazu lediglich ein iPhone oder ein Android-Handy.
- Suche im App-Store (für iOS) oder im Google Play Store (für Android) nach «Blick Live Quiz».
- Lade die «Blick Live Quiz»-App kostenlos runter und registriere dich.
- Wichtig: Aktiviere die Pushnachrichten, sodass du keine Sendung verpasst.
- Jetzt kannst du dein Wissen mit anderen Usern und Userinnen messen.
Bligg (42), bürgerlich Marco Bliggensdorfer, ist als Schweizer Rapper aus Zürich-Schwamendingen gross geworden und macht seit 20 Jahren Musik. Heute sieht er sich als Mundart-Musiker und Songwriter und lebt im Zürcher Unterland. Sein neues Album «KombiNation» ist am Freitag erschienen.
Es schlägt neue Töne an und lebt von den starken Geschichten, die Bligg in seinen Texten erzählt. Bligg gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Schweizer Künstlern, sondern auch zu den produktivsten. Er hat bis heute 14 Alben mit total 240 Songs veröffentlicht.
Dafür gabs 18 Platin- und 36 Gold-Auszeichnungen. Wer Bliggs Songs alle auf einmal hören will, braucht dafür 11 Stunden und 37 Minuten. Seit diesem Frühling sind seine Songs wieder auf dem Streamingportal Spotify zu finden. An seinen rund 500 Konzerten hörten ihm rund eine Million Menschen zu.
Bligg (42), bürgerlich Marco Bliggensdorfer, ist als Schweizer Rapper aus Zürich-Schwamendingen gross geworden und macht seit 20 Jahren Musik. Heute sieht er sich als Mundart-Musiker und Songwriter und lebt im Zürcher Unterland. Sein neues Album «KombiNation» ist am Freitag erschienen.
Es schlägt neue Töne an und lebt von den starken Geschichten, die Bligg in seinen Texten erzählt. Bligg gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Schweizer Künstlern, sondern auch zu den produktivsten. Er hat bis heute 14 Alben mit total 240 Songs veröffentlicht.
Dafür gabs 18 Platin- und 36 Gold-Auszeichnungen. Wer Bliggs Songs alle auf einmal hören will, braucht dafür 11 Stunden und 37 Minuten. Seit diesem Frühling sind seine Songs wieder auf dem Streamingportal Spotify zu finden. An seinen rund 500 Konzerten hörten ihm rund eine Million Menschen zu.