Wenn Sänger Bligg ein Auto wäre
«Ich würde als Porsche 911 wiedergeboren»

Im neuen Pixar-Film «Cars 3: Evolution» leiht der Zürcher Sänger Bligg einem Auto seine Stimme.
Publiziert: 26.09.2017 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 04:45 Uhr
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Bligg mit einem US-Boliden: «Toll, aber heute nicht mehr zu verantworten.»
Foto: Thomas Meier
Christian Maurer

Viel sieht man derzeit nicht vom Zürcher Sänger Bligg (40). Er hat sich eine Auszeit genommen – für die Familie und ein neues Album. Doch nun ist er wenigstens wieder zu hören. Allerdings nicht auf der Konzertbühne, sondern im Film. In der dritten Folge der Pixar-Serie «Cars» gibt er seine Stimme einem der schnusigen Autos: Ronald Steadfast, einem alternden Sportwagen mit neongelben Felgen.

«Ich habe mich über die Anfrage für die Rolle total gefreut», erzählt Bligg strahlend. «Ich bin schliesslich mit Comics und Disney-Filmen aufgewachsen, der erste war ‹Susi und Strolch›.» Und für Autos habe er eine echte Leidenschaft. «Für mich war klar: Mit 18 habe ich als Erstes den Fahrausweis gemacht.»

Am liebsten klein und giftig

Dass sein erster Film gerade Autos als Hauptdarsteller hat, ist kein Zufall. «Ich bin ein grosser Autofan», bekennt der bärtige Musiker. «Ich fahre extrem gern Auto.» Und er ist ein Kenner: «Wenn ich Auto wäre, möchte ich ein Porsche 911 sein.» Warum? «Die sind klein und giftig – die ­alten zudem stilmässig klasse und die neuen technisch top.»

Gefahren hat Bligg selber schon alles Mögliche, was vier Räder hat, von der schrottigen Kleinwagen-Occasion für 1000 Franken bis zum überdimensionierten US-Muscle-Car mit Wummermotor. Diese exzessiven Vehikel sind für ihn allerdings längst vorbei. Nicht nur, weil sie in der Schweiz kaum auf einen Parkplatz passen. «Diese Schlitten sind ja schon toll, aber mit ­ihrem Benzinverbrauch ökologisch ­heute nicht mehr vertretbar.» Trotz Abgasskandal steht er nach wie vor voll auf den Dieselmotor: «Kein anderer hat ­einen günstigeren Verbrauch.»

Obwohl er Autos liebt, sind es für Bligg doch in erster Linie praktische Transportmittel. «Ich habe die volle Ausrüstung für meinen Sohn an Bord», erzählt er. «Kein Problem, wenn ich mal ­unterwegs die Windeln wechseln muss.» Wenns praktischer ist, nimmt er aber auch mal den Zug. Und zum Einkaufen gehe er zu Fuss.

Sein Auto ist sein Büro

Wenns unterwegs staut, rege er sich nicht mehr auf. «Mein Auto ist auch ein Arbeitsplatz für mich. Hier höre ich meine Musik und merke, ob sie auch ausserhalb des Studios funktioniert. Wenn ein Mix im Auto nicht ­funktioniert, funktioniert er nirgends.» Wie viele Kilometer er pro Jahr abspult, weiss er nicht genau. «Es sind viele», meint er nur.

Was Autos betrifft, ist sein Sohn Lio ganz der Vater. «Er liebt Autofahren, unterwegs gibts auch nur seine Lieblingsmusik: ‹Barbara Ann› von den Beach Boys.» Für zu Hause hat er ihm erst gerade eine Autorennbahn gekauft. «Mit zweieinhalb ist er zwar noch ein bisschen klein dafür, aber er wird schon hineinwachsen», lacht der stolze Vater.

Er freut sich auch schon, dass ihn Lio als Auto hören wird. «Wir werden ‹Cars› zu Hause schauen», sagt er. «Lios Aufmerksamkeitsspanne reicht noch nicht für einen ganzen Film.»

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