Kritisch blickt er in jeden Kochtopf, hart geht er mit Schweizer Wirten ins Gericht. Spitzenkoch Daniel Bumann ist auf dem Privatsender 3+ als Restauranttester unterwegs – und das bereits in der sechsten Staffel. Seine Mission: Er greift in Notlage geratenen Gastrobetrieben unter die Arme.
Allerdings mit mässigem Erfolg. Nur die wenigsten Beizen überleben, wie eine SonntagsBlick-Recherche zeigt. 26 Restaurants hat der TV-Koch in den letzten fünf Jahren besucht. 20 Betriebe existieren heute nicht mehr – die Wirte mussten ihr Lokal aus wirtschaftlichen Gründen schliessen.
«Der Besuch von Bumann hat mir sehr geschadet», sagt beispielsweise Arthur Schilling (63) aus Finsterhennen BE. Ende 2013 gab der gelernte Koch seinen Landgasthof Kreuz auf. «Ich hätte das Restaurant auch ohne den Spitzenkoch an die Wand gefahren», gibt er zu. «Doch er war absolut der Konkursbeschleuniger.» Bumanns-Tipps hätten seine Stammkunden vergrault. «Vor seinem Besuch hatte ich einen Umsatz von 28000 Franken, danach waren es nur noch 14000.»
Mit dieser Kritik steht Schilling nicht allein da. Mehrere Wirte bestätigen seine Aussagen. Darunter auch Daniel Nünlist (54) aus Wiedlisbach BE. «Ich fühlte mich in der Sendung nicht ernst genommen. Es war alles nur eine Show fürs Fernsehen, ohne echte Absicht, mir tatsächlich zu helfen.» Auch für Nünlist und sein Restaurant Krone blieb nur die Pleite.
Die Vorwürfe treffen Gourmetkoch Daniel Bumann schwer. «Wir haben nur vier Tage Zeit, unsere Ideen weiterzugeben», erklärt er. Eine Rettung von finanziell schwer angeschlagenen Gasthöfen sei in der Zeit nur sehr schwer umsetzbar, gesteht er. Aber er zerre die Wirte nicht für eine gute Einschaltquote vor die TV-Kameras. «Es gibt aber immer eine kleine Chance, einen Betrieb zu retten. Und wir geben unser Bestes!» Doch auch Bumann ist nicht mit jeder Sendung einverstanden. «Auf den Schnitt habe ich keinen Einfluss. Es kommt vor, dass für mich relevante Szenen rausgeschnitten werden», sagt er.
«Bumann – der Restauranttester» ist für 3+ mit knapp 300000 Zuschauern pro Sendung ein Erfolg. «Die Restaurants bewerben sich in der Regel proaktiv», sagt Senderchef Dominik Kaiser (44). «Ein Restaurant zu betreiben, ist ein harter Job. In den letzten fünf Jahren haben über 11000 Betriebe in der Schweiz geschlossen.» Auch wenn Daniel Bumann nur einen Teil der besuchten Betriebe retten konnte, sei das ein grosser Erfolg. «Grundsätzlich gilt: Wer beraten wird, muss auch beratbar sein. Also den Rat annehmen und umsetzen wollen. Nicht alle Wirte haben dies gemacht.»
Auf die Frage, ob Daniel Bumann selbst bei seiner Reality-Show mitmachen würde, sagt er bloss: «Ich empfehle nur mitzumachen, wenn man kritikfähig ist. Sonst macht es keinen Sinn.»
Seit Montag ist die sechste Staffel von «Bumann – der Restauranttester» auf Sendung. Und schon gibt es neuen Ärger für den Spitzenkoch. Zum Auftakt zeigte der Privatsender 3+ den Fall des Gastronomen Andreas Lienhard, der in Baar ZG das Restaurant Relax betreibt. «Bumann hat unser Restaurant schlechtgemacht», sagte der Wirt auf Blick.ch. Seit der Ausstrahlung sei er mit einem Umsatz-Minus konfrontiert. Das Einzige, was Bumann seinem Team beigebracht habe, sei, wie man «einen sensationellen pochierten Lachs zubereitet». Doch das Rezept des Spitzenkochs mit 18 GaultMillau-Punkten kam in Baar nicht gut an. Lienhard: «Die Gäste gaben den Lachs zurück, weil er ihnen zu wenig durchgegart war.»
Seit Montag ist die sechste Staffel von «Bumann – der Restauranttester» auf Sendung. Und schon gibt es neuen Ärger für den Spitzenkoch. Zum Auftakt zeigte der Privatsender 3+ den Fall des Gastronomen Andreas Lienhard, der in Baar ZG das Restaurant Relax betreibt. «Bumann hat unser Restaurant schlechtgemacht», sagte der Wirt auf Blick.ch. Seit der Ausstrahlung sei er mit einem Umsatz-Minus konfrontiert. Das Einzige, was Bumann seinem Team beigebracht habe, sei, wie man «einen sensationellen pochierten Lachs zubereitet». Doch das Rezept des Spitzenkochs mit 18 GaultMillau-Punkten kam in Baar nicht gut an. Lienhard: «Die Gäste gaben den Lachs zurück, weil er ihnen zu wenig durchgegart war.»