Sie ist hübsch, hat die Traummasse 84-60-89 und nennt sich dank dem Privatsender 3+ die «begehrteste Junggesellin der Schweiz». Doch Bachelorette Frieda Hodel (33) hat einen Schönheitsfehler: Die Zürcher Fitnesstrainerin spricht falsches Deutsch. Mit Sätzen wie «Die nächschti Beziehig, wo ich wird igah, wird de Ma für mim Läbe» oder «Dass ich modle, schreckt vielne Männer ab» erstaunt sie seit zwei Wochen die Zuschauer der Kuppelshow. Während Hodel auf Wolke sieben schwebt («Dä Marcello hät so es Funkeln i dä Augä», «Ich ha mich wie es Prinzässin gfühlt, wo er mir die Rose geh hät»), trauen die Zuschauer kaum ihren Ohren. Warum spricht die Bachelorette kein korrektes Deutsch?
Martin Luginbühl (45), Professor für Linguistik an der Universität Neuchâtel, fällt vor allem etwas auf: «Die Sätze könnten auf eine nicht-deutsche Muttersprache zurückzuführen sein.» Tatsächlich ist die Single-Frau gebürtige Argentinierin, wohnt aber seit ihrem siebten Lebensjahr in der Schweiz und ging hier zur Schule. Luginbühl hat eine weitere Vermutung: «Hodels Sprache wirkt nicht spontan, sondern aufgesetzt. Für mich klingt es, als wären einige Teile der Dialoge direkt vom Hochdeutschen ins Schweizerdeutsche übersetzt worden.» So wären Fehler wie «Ich bin gschpannt, was är no für Gheimnissä hät» erklärbar. Was am einen Ort zu viel ist, kommt am anderen zu kurz. «Es fehlen Merkmale, die in der spontan gesprochenen Sprache vorkommen würden. Ein zögerndes ‹Äh› oder eine Sprechpause hört man in der Sendung kaum», so Luginbühl. «Die Protagonisten fallen sich auch nie ins Wort, sondern warten brav auf ihren Einsatz.»
Auch Ex-Bachelor Vujo Gavric (29) hat seine Mühe mit der Sprache. Sätze wie «Ihri Auge händ blinked» oder «Mini Fründin sött mit mir mal über de Putz haue» formten den Rosenkavalier zur Lachnummer. Der Junggeselle machte aus der Not schliesslich eine Tugend und packte seine Deutschfehler in einen Rap-Song mit Kollege Gimma (35). Was bei Vujo lässig war, wirkt bei Hodel aber verkrampft. Für Sprachexperte Luginbühl bleibt das Fazit: «Friedas Sprachgebrauch wirkt künstlich. Die Sendung ist zumindest teilweise offensichtlich vorgeschrieben.»
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