Warum der Altersunterschied die Libido beflügelt
Der ewig junge Lover!

Vera Dillier steht nicht alleine da. Auch andere reife Frauen finden gefallen bei schönen Jünglingen. Paartherapeut Klaus Heer erklärt, warum das so ist.
Publiziert: 16.03.2015 um 18:22 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 01:25 Uhr
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Vera Dillier hält ihr Alter geheim, es ist für sie bloss eine Zahl. «Auch Josef wird es nie erfahren», sagt sie.
Foto: Joseph Khakshouri
Von Seraina Etter

Sie vergnügt sich mit einem deutlich jüngeren Lover und fühlt sich dabei wie ein Teenager: Für Vera Dillier (Alter geheim) ist das tschechische Model Josef (29) der absolute Traummann. «Wir können die Finger nicht von­einander lassen», schwärmt die Jetsetterin. Josef wiederum mag, dass Dillier «den Körper einer 20-Jährigen hat, im Kopf aber sehr erwachsen ist». Der Altersunterschied ist für die frisch Verliebten kein Thema.

Knackig war einmal

Doch: Was lieben junge Männer eigentlich an reifen Frauen? «Vor allem den Erfahrungsvorsprung», erklärt Paartherapeut Klaus Heer (71). Umgekehrt geniessen es ältere Frauen, sich gesehen und geachtet zu fühlen. «Auch wenn sie den gängigen Knackigkeitsidealen nicht mehr entsprechen.»

Was andere über ihre ungewöhnliche Beziehung denken, kümmert Dillier wenig: «Am Ende meines Lebens muss ich nur mir selbst Rechenschaft ablegen.» Für Paarexperte Heer kann genau diese Einstellung ein grosser Vorteil sein: «Vorurteile der Umgebung sind ihnen egal. Dadurch zeigen sie, dass ihre Liebe einzigartig und einmalig ist.»

Dass hinter einer solchen Beziehung ein Mutterkomplex stecken könnte, bezeichnet er als «bösartige Vulgärpsychologie»: «Das sind haltlose Vorurteile, hinter denen sich Engstirnigkeit und Neid verbergen.»

«Besonders intensiv»

Neidisch könnte einen auch Dilliers Sexleben machen: Mit Josef sei es «besonders intensiv», sagt sie. Er erlebt mit ihr «den interessantesten Sex seines Lebens». Das habe mit dem Alter allerdings nichts zu tun, so Heer: «Der Beziehungsstart ist im Bett bei den meisten Paaren fulminant. Später sind Trübungen zu erwarten.» Diese gebe es nicht nur unter der Bettdecke: «Bei der Kinderfrage tauchen oft die gravierendsten Schwierigkeiten auf», weiss Heer.

Dass das Paar biografisch gesehen an einem ganz anderen Ort stehe, sei Herausforderung und Chance zugleich. «Und je grösser der Altersunterschied, umso offener müssen die beiden Hirne und Herzen sein, um diese Differenz zu würdigen.» Für Dillier und Josef sieht es also gut aus: Mit Offenherzigkeit haben die beiden zweifellos kein Problem.

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