Ihren Durchbruch hat sie in Frankreich geschafft, jetzt überquert sie den Röstigraben. BLICK weiss: Die Walliserin Noémie Schmidt (26) spielt im neuen Film von Michael Steiner (47) die weibliche Hauptrolle. Im August starten im Zürcher Stadtkreis 3 die Dreharbeiten zu «Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse», dem Bestseller des Zürcher Autors Thomas Meyer (43). Er schrieb auch das Drehbuch zur Verfilmung.
Es ist die Geschichte des frommen Juden Mordechai «Motti» Wolkenbruch, der sich im Hörsaal der Uni in eine attraktive Studentin verliebt. Dummerweise ist sie keine Jüdin, also eine «Schickse» – so der nicht gerade schmeichelhafte Begriff für eine Nichtjüdin auf Jiddisch.
Die erste Rolle in einem deutschsprachigen Film
Für Noémie Schmidt wird es der erste Dreh in Zürich und die erste Rolle auf Deutsch. Sie ist in Sitten französischsprachig aufgewachsen: «Ihr leichter Akzent ist aber charmant, und sie wirkt natürlich», so Regisseur Michael Steiner begeistert. «Es war eines meiner kürzesten Castings, ich wusste nach zwei Minuten, dass ich Noémie für die Rolle will. Sie ist extrem begabt und dazu auch noch umwerfend hübsch.»
Dass sie für die Rolle überhaupt Zeit hat, ist keine Selbstverständlichkeit. Die Newcomerin ist begehrt und in Frankreich bereits am Durchstarten. Für ihre Karriere ist Schmidt nach der Schauspielausbildung in Brüssel nach Paris gezogen. Wer Netflix schaut, kennt ihr Gesicht aus «Versailles» – in der teuersten TV-Serie Europas spielt sie als Schwägerin des Sonnenkönigs Ludwig XIV. eine Hauptrolle. Kinogängern ist sie aus «Radin!» bekannt. In der französischen Komödie brilliert sie als Filmtochter von Dany Boon (51, «Willkommen bei den Sch'tis»).
Erfolgsschauspielerin lebt in einer Pariser WG
Trotz des Erfolgs ist Noémie bescheiden geblieben. Sie lebt in einer WG in Paris. Ihren Beruf liebt sie, weil er «alles zusammenbringt, was ich mag: Leute, neue Gesichter, Reisen und spielerisch zu sein wie ein Kind.»
Wenn sie das Gefühl hat, den Boden unter den Füssen zu verlieren, hilft ein Besuch bei den Eltern im Wallis. Der Vater ist Anwalt, die Mutter Biologielehrerin. «Sie nehmen mich oft mit in die Berge», erzählt Noémie. «Wenn wir über eine Wiese wandern, sagt mein Vater: ‹Kannst du das Gras riechen? Das ist das echte Leben.›»