Gründer Dominik Kaiser (49) hat viel Herzblut in den Aufbau seiner 3+-TV-Gruppe gesteckt. Das hat sich gelohnt. Denn der Fernseh-Unternehmer soll sich mit dem Verkauf der Sender 3+, 4+, 5+ und 6+ eine goldene Nase verdient haben.
Bereits Ende September prophezeite «Weltwoche»-Kolumnist Kurt Zimmermann einen Verkauf und nannte die Summe von 120 Millionen Franken.
Der Bericht wurde von 3+ sogleich dementiert. Praktisch alle Angaben seien falsch. Doch letzte Woche kaufte CH Media den Sender 3+. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Nun doppelt Kolumnist «Zimmi» in der aktuellen «Weltwoche» nach. Er habe von mehreren anonymen Insidern, die an dem Deal beteiligt gewesen sein sollen, erfahren, dass Käufer CH Media sogar 160 Millionen Franken springen liess. Da Kaiser 87 Prozent des Aktienkapitals hält, würden damit 140 Millionen in seine Tasche fliessen.
«Der Kauf muss mit Schulden finanziert werden»
Für Zimmermann ist dies ein «völlig verrückter Deal». Denn: Die 3+-Sender sollen lediglich 50 Millionen Jahresumsatz machen. Da sich der Sender ausserdem ausschliesslich durch TV-Werbung finanziere und dieser Markt zunehmend schrumpfe, dürfte diese Zahl in Zukunft kleiner werden.
«Noch verrückter wird die Geschichte, weil der Käufer CH Media wenig Geld verdient», schreibt Zimmerman ausserdem. «Der Kauf von 3+ muss darum mit Schulden finanziert werden. Der Kredit kommt von der Zürcher Kantonalbank.»
Im August kündigte Dominik Kaiser noch an, ins Ausland expandieren zu wollen. Am 18. Oktober verkündete der 3+-Chef den Verkauf an CH Media zusammen mit Peter Wanner (VR-Präsident CH Media) und Axel Wüstmann (CEO CH Media) an einer Pressekonferenz. (klm)