Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele Frauen einen Grossteil ihrer Energie mit ewigem Jammern darüber verschwenden, dass es «keine reichen Männer gibt». In Wirklichkeit haben alle diese Jammer-Tanten nur keine Ahnung, wo das seltene Tierchen «Mister Rich» zu finden ist. Glauben Sie mir: es gibt Millionäre. Man muss nur findig sein, um fündig zu werden.
Fangen wir beim Jagdrevier an. Auf die Jagd zu gehen, macht dort Sinn, wo man möglichst viele Exemplare der ersehnten Spezies antrifft. Am besten, Sie befinden sich selbst ständig mitten unter ihnen. Ziehen Sie also als erstes in eine vornehme Nobelgegend um – auch wenn Sie sich dort vielleicht nur eine kleine Abstellkammer leisten können. Ich empfehle: die Zürcher Goldküste, nirgendwo in der Schweiz leben mehr Superreiche. Wenn das nicht geht, suchen Sie die nächstgelegene Nobeldestination aus, das sollte wohl nicht schwierig sein – schliesslich weist die Schweiz mit die höchste Millionärsdichte der Welt auf.
Um sich einen Mister Rich zu angeln, geht man am besten an eines der Ufer des Zürich-, Genfer-, Zuger- oder Luganersees. Wer Glück hat, kann dort einen seltenen, aber für die Gegend typischen, mit Kaviar vollgestopften Riesenwels fangen – einen Mister Superrich! Unbedingt abraten möchte ich jedoch von den Kantonen Jura und Uri. Laut Magazin «Bilanz» lebt dort kein einziger Superreicher, und die Chance, aus Versehen jemanden mit prallem Konto kennenzulernen, ist nicht riesig.
Sind Sie erst einmal vor Ort, ganz nahe an dem seltenen Tierchen, gibt es eine Reihe unterschiedlicher Vorgehensweisen für die Jagd. Versuchen Sie in jedem Fall, möglichst überall präsent zu sein, auf wichtigen Veranstaltungen und gesellschaftlichen Anlässen. Informieren Sie sich über Internet oder in Tageszeitungen, wo prestigeträchtige Premieren, Cocktails oder Vernissagen stattfinden. Es gibt immer Wege und Möglichkeiten, die besten Einladungen für exklusive «Reich und schön»-Events aufzutreiben. Ansonsten können Sie auch versuchen, sich auf Partys zu schmuggeln, indem Sie sich als jemand anderen ausgeben oder behaupten, der Gastgeber hätte Sie kurzfristig noch persönlich eingeladen.
Eine weitere, recht gute Methode wäre, erst einen falschen Namen zu nennen und dann, während der Türsteher auf der Gästeliste nachsieht, einen Namen auf der Liste abzulesen und diesen als Ihren Zweitnamen auszugeben. Funktioniert immer – wenn nicht gerade die betreffende Person hinter Ihnen steht!