Am 3. Juli feierte Walter Roderer das Fest seines Lebens. Der grosse Volksschauspieler strahlte wie lange nicht. Mit vielen Freunden und Weggefährten genoss er am Zürcher Greifensee die Auftritte des Trio Eugster, von Kliby und Caroline oder dem Sänger Pino Gasparini. Er liess sich richtig schön feiern an seinem 90. Geburtstag. Und er liess sich kaum anmerken, dass ihn etwas bedrückte.
Seine Grossnichte Anina hatte ihn am frühen Morgen angerufen – aus Florenz (I), ihrem derzeitigen Domizil: Sie liege wegen akuter Salmonellenvergiftung im Spital. Auch Aninas Eltern, ein rechtschaffener Lehrer und seine Frau, fehlten bei dem Anlass.
Selbst wenn sie kein verdorbenes Tiramisù gegessen gehabt hätte: Gut möglich, dass seine Grossnichte Anina ohnehin nicht zu «Rodis» gros-sem Fest erschienen wäre. Denn unter den Gästen am Greifensee machte ein pikantes Gerücht die Runde: Man munkelte, er habe die junge Anina heimlich geheiratet.
Die Tochter eines Sohnes seiner verstorbenen Schwester, ehemals Tänzerin an der Berliner Staatsoper, hat schweizerische und rumänische Wurzeln. Sie war bei den Eltern in Winterthur ZH aufgewachsen und hatte jahrelang unter ihrem Künstlernamen in Berlin gelebt. Heute hat sie in Florenz ein Bed & Breakfast gepachtet.
Wie Recherchen von SonntagsBlick ergaben, ist der Volksschauspieler bereits seit fünfeinhalb Jahren mit ihr verheiratet. Seine Grossnichte war damals 24, er 84 – und niemand sollte davon erfahren, nicht einmal sein Bruder Kurt (86) oder ihre Verwandten. Doch nach dem Getuschel am Greifensee riet ihm ein guter Freund, sein Herz von diesem Ballast zu befreien. Dem Künstler fiel das schwer. Zu gross war die Angst, er könnte «als alter Glüschtler» dastehen – oder es würde heissen, Anina sei hinter seinen Millionen her.
Kennengelernt haben sich die beiden im März 2004. «Anina kam zur Beerdigung meiner zweiten Frau Ruthli. Wir sahen uns damals zum ersten Mal», bekannte Roderer gegenüber SonntagsBlick. Bald habe er zwar platonische, aber tiefe Gefühle für Anina entwickelt. Und wenige Monate später kam das Thema Heirat erstmals auf: «Anina war ein Glücksfall in meinem hohen Alter, sie konnte mich auf vielen Reisen begleiten.»
Der grosse Mime hatte Anina bald nach Ruthlis Tod zu einer Mittelmeerkreuzfahrt eingeladen und wenige Monate später auf eine ausgedehnte Asienreise. Bei der Rückkehr war in ihm der Entscheid gereift, Aninas Zukunft finanziell abzusichern. Und er beschloss, sie zu heiraten. Damit die Frau, die ihm zum Lebensabend so viel Wärme gab, nach Beendigung ihrer Ballettkarriere Sprachen lernen und frei von Geldsorgen leben konnte.
«Wenn er in seinem Leben Nägel mit Köpfen machen wollte, dann tat er das», erklärt ein befreundeter Schauspieler. Ein anderer Weggefährte berichtet, Roderer habe nach der Asienreise zu Stift und Block gegriffen und ausgerechnet, wie viel seine Grossnichte versteuern müsste, wenn sie dereinst als Erbin seine Millionen kriegen würde. Und so sei er auf die Idee gekommen, sie zu heiraten, damit sie dann keine Erbschaftssteuer entrichten müsse. Kurz darauf habe ihm «Rodi» offenbart, dass er Anina im grenznahen Ausland geheiratet habe.
Für Roderer, der nie eigene Kinder und damit keine Erben hatte, sei die Heirat – so der Freund – nur die logische Konsequenz gewesen.
Zudem tut der Schauspieler, der schon zu Zeiten seines Tourneetheaters aufs Geld schaute, nichts Unrechtmässiges. Es gibt kein Gesetz dagegen, eine Grossnichte zu heiraten. Und es gibt auch keine Vorschrift darüber, dass Eheleute Haus und Bett zu teilen haben. Rodi unterstützt seine Ehefrau Anina dennoch in all ihren Unternehmungen. So auch jetzt in Florenz, wo sie mit einem Freund ihr kleines Hotel auf Vordermann bringt. «Sie besucht mich alle drei Wochen», erklärt Roderer stolz. Teilweise lebt Anina auch bei den Eltern in der Schweiz.
Die Vermutung, sie könnte ihn «ausplündern», wehrt er heftig ab: «Ich bin schon noch bei Sinnen.» Er unterstütze sie zwar finanziell und sorge für ihren Lebensunterhalt, aber sie habe keinen Zugriff auf seine Konten. Auch in das Bed & Breakfast seien bisher keine gros-sen Summen geflossen.
Roderer räumt aber ein, dass Anina, sollte er einmal nicht mehr leben, eine reiche Frau sein wird. Neben einem Millionenvermögen, zu dem auch ein schönes Landhaus nebst Bentley gehört, besitzt der sparsame Schauspieler ein Mehrfamilienhaus in Illnau ZH. «Ich hätte ja auch in den Kanton Schwyz ziehen können, wo keine Erbschaftssteuer anfällt», erklärt er. «Hier werden 35 Prozent verlangt.»
Aber er sei eben stark mit Illnau verbunden. «Ich wollte hier bleiben. Man hat hier sogar einen Weg nach mir benannt. Das hat mich sehr gefreut.»
Er ist sich darüber im Klaren, dass viele sein Glück mit Anina niemals verstehen werden. Aber er war nicht nur ein Ausnahmetalent auf der Bühne, er lebte und liebte auch nie nach allgemeinen Klischees.
«Ich hatte bei meinen zwei ersten Ehefrauen kein Herzflattern, als ich sie heiratete. Das ist auch bei Anina so. Und doch ist es eine Macht, die mich beherrscht», sagt er. «Sie ist der letzte Mensch, der in meinem Leben Bedeutung gewonnen hat und für mich da ist.»
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