Er ist der Musiker der Stunde: Reggae-Künstler Dodo (38) hat mit «Hippie-Bus» den bisher meistverkauften Schweizer Song des Jahres geliefert. Ausserdem war der Zürcher als Produzent für die Alben der erfolgreichsten Schweizer Rapper der Gegenwart Steff la Cheffe und Lo & Leduc verantwortlich.
Jetzt ist sein eigener Tonträger auf dem Markt: «Anti Brumm». Dabei ist der Name durchaus Programm: Ob «Bush Bungalow», «Wäg vo da» oder der Song «Schwerelos» – die beiden Motive Fernweh und Abenteuerlust ziehen sich wie ein roter Faden durch das Album. «Und wie weit weg du auch bist, erblickst du unterwegs eine Flasche mit der Aufschrift Anti Brumm, dann weisst du: Ein Schweizer ist in deiner Nähe», sagt Dodo.
Doch der Mückenschutz hat für Dodo noch eine viel weitreichendere Bedeutung. Denn auf einer seiner Reisen wäre der Zürcher Musiker, der in Kenia auf die Welt kam, beinahe gestorben.
1998 will Dodo 13 afrikanische Länder erkunden, von Südafrika bis nach Äthiopien reisen. Doch in Mosambik wird der Abenteuertraum zum Albtraum: Dodo erkrankt an Malaria. «Eine Woche lang lag ich in einer Hütte ohne Fenster und fliessendes Wasser», erinnert er sich. «Bei 35 Grad krümmte ich mich im Schlafsack – im Faserpelz und mit Wollmütze auf dem Kopf.» Der Musiker verliert gegen 15 Kilo, ist nur noch Haut und Knochen. «Ich hatte den Tod vor Augen. Mein ganzes Leben zog an mir vorbei.» Der Künstler schwor sich: «Wenn ich das überlebe, bin ich es mir schuldig, nur das zu machen, was ich wirklich liebe.»
Nach sieben Tagen kann Dodo endlich die lebensrettenden Medikamente einnehmen. «Aber noch Wochen danach war ich total geschwächt und antriebslos. Meine Freude war wie abgestorben.» Nur langsam findet der Musiker zurück ins Leben. Den Malariaerreger trägt er bis heute in sich.
Seinen Schwur hat Dodo seither nie gebrochen. Unbeirrt geht er seinen Weg. Gegen alle Widerstände. «Plattenfirmen haben mich immer wieder abgelehnt. Bei einem Label wurde ich nach dem ersten Album rausgeschmissen. Die suchten nur den schnellen Erfolg.»
Doch Dodo blieb hartnäckig. Um seinen Traum zu verwirklichen, arbeitete er in einem Reisebüro – immer auf dem Sprung für das nächste Abenteuer. «Ich ging unten durch, wurde oft für meinen grossen Traum, von der Musik zu leben, belächelt. Aber ich war immer im Reinen mit mir selbst», so Dodo.
Auf seinem Weg nach oben hält sich Dodo an drei sich selbst auferlegte Regeln, die ihn glücklich machen – auch wenn er noch längst nicht am Ziel ist:
➊ Hör nie auf zu machen, was du liebst.
➋ Was du auch tust, mach es leidenschaftlich und selbstsicher. Mach es sexy!
➌ Wenn du etwas anfängst, geh davon aus, dass es klappen wird. Denn schon Sänger Bob Marley hat gesagt: Alles kommt gut!
Dank dieser drei Lebensmottos kann Dodo heute laut eigener Aussage «alles stemmen». Und sonst hat er ja zur Vorsorge immer sein Anti Brumm dabei.
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