Vor 14 Jahren starb der grosse Entertainer
Die Wahrheit über den Tod von Vico Torriani

Bis heute war unklar, woran Vico Torriani starb. Jetzt spricht seine Tochter im BLICK.
Publiziert: 24.10.2012 um 23:59 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:11 Uhr
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Vico Torriani begeisterte als eleganter Sänger und Showmaster.
Foto: dpa
Von Peter Padrutt

Vor 14 Jahren starb der unvergessliche Vico Torriani (†77, «Silberfäden») zu Hause in seiner Villa in Agno TI, still und leise. Niemand wusste bisher wirklich, woran der Entertainer litt. Kurz bevor der gros­se Vico an diesem Samstag in der SF-Show «Gipfelstürmer» als Schweizer Legende gefeiert wird, spricht seine Tochter Nicole Kündig-Torriani (59) im BLICK erstmals über seinen Tod. «Er hat bis zuletzt verdrängt, wie schlimm es um ihn stand», erinnert sie sich. «Papa glaubte noch an seinem Todestag nicht daran, dass er sterben muss.»

Für die Tochter ist klar: Vico wollte bei den Fans als eleganter Schlager- und Operettensänger in Erinnerung bleiben, der 20 Millionen Tonträger verkaufte und als Moderator von TV-Shows wie «Der goldene Schuss» über 20 Millionen Zuschauer begeisterte. Und dieses Bild wollte er auch für sich selber bewahren. An einer Fernsehgala zum 75. Geburtstag 1996 versprühte Vico ein letztes Mal seine lebensfrohe Italianità. Doch dann bekam er plötzlich Probleme mit dem Hals, musste sich Polypen am Gaumen entfernen lassen. Der ausgebildete Koch, der seine ­ureigenen Rezepte in vielen Büchern hinterliess, ass immer weniger, nahm stark ab. Auch an Herzflimmern litt er.

War es Krebs?

«Am Todestag haben wir am Morgen noch telefoniert. Wir haben täglich das Mittagsmenü besprochen», sagt Tochter Nicole. Vico habe an dem Morgen nur gesagt, dass er sich nicht ganz wohlfühle. Aber es habe nicht dramatisch getönt. «Er riet mir noch, ein Bollito Misto, einen Fleischtopf, zu kochen.» Dann habe er sich zum Mittagsschlaf hingelegt und sei für immer eingeschlafen. «Wir vermuten heute, dass Papa an Krebs starb. Aber dieses schreckliche Wort kam nie über seine Lippen», sagt sie. «Ob er sich nie richtig behandeln liess oder uns einfach nicht mit einer schlimmen Diagnose konfrontieren wollte – wir wissen es nicht.»

Tatsache ist, dass Vico Torriani eine symbiotische Beziehung mit seiner vor zwei Jahren verstorbenen Ehefrau Evelyne (†80) führte. Ähnlich wie bei Peter Alexanders (†84) Frau Hilde (†81) hatte sie alle Fäden in der Hand. «Gut möglich, dass er sie schonen wollte und deshalb nichts verriet», sagt Nicole Kündig-Tor­riani. Auch wenn ihr Vater nie offen über sein Sterben sprach: Vico Torriani bleibe ihrem Bruder Reto (54) und ihr als offener, lebensfroher Vater in Erinnerung.

Und das Leben mit ihm sei voller Überraschungen gewesen. «Einmal schlenderten wir durch die Altstadt von Genua. Papa nahm Gerüche aus einer Wohnung wahr. Er stürmte die Treppe hoch, liess sich von einer Nonna das Rezept einer Bolo­gnese-Sauce erklären. Wir haben dann alle bei ihr gegessen und sogar dort übernachtet», sagt sie und fügt gerührt an: «Es war ein herrliches Leben mit Papa!»

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Die letzten Notizen der Schweizer Show-Legende

Vico Torriani (†77) schrieb mehrere Kochbücher, aber er hat zeitlebens nie ­seine Memoiren verfasst. Vermutlich weil seine Kindheit in St. Moritz GR nicht einfach war.

Vor wenigen Tagen entdeckte seine Tochter Nicole Kündig-Torriani (59) in einer Schachtel mit Erinnerungsstücken seitenweise handgeschriebene Notizen des legendären Entertainers. «Dieser Fund ist wirklich eine Sensa­tion», sagt sie. Vico Torriani erzählt darin in sorgfältiger Schnürchenschrift den steinigen Weg vom Konditor, Koch und Kellner bis zum grossen Bühnen- und TV-Star. «In den Aufzeichnungen steht auch, dass sein früherer Gesangslehrer meinte, dass er nicht richtig singen könne», so die Tochter.

Weiter berichtet Torriani, wie er 1945 einen Talentwettbewerb gewann und dann in der Zürcher King’s Bar sein erstes Engagement bekam – für fünf Franken pro Abend. «Der Fund macht mich sehr glücklich», sagt Nicole.

Vico Torriani (†77) schrieb mehrere Kochbücher, aber er hat zeitlebens nie ­seine Memoiren verfasst. Vermutlich weil seine Kindheit in St. Moritz GR nicht einfach war.

Vor wenigen Tagen entdeckte seine Tochter Nicole Kündig-Torriani (59) in einer Schachtel mit Erinnerungsstücken seitenweise handgeschriebene Notizen des legendären Entertainers. «Dieser Fund ist wirklich eine Sensa­tion», sagt sie. Vico Torriani erzählt darin in sorgfältiger Schnürchenschrift den steinigen Weg vom Konditor, Koch und Kellner bis zum grossen Bühnen- und TV-Star. «In den Aufzeichnungen steht auch, dass sein früherer Gesangslehrer meinte, dass er nicht richtig singen könne», so die Tochter.

Weiter berichtet Torriani, wie er 1945 einen Talentwettbewerb gewann und dann in der Zürcher King’s Bar sein erstes Engagement bekam – für fünf Franken pro Abend. «Der Fund macht mich sehr glücklich», sagt Nicole.

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