Mike Müllers (54) leiblicher Vater Walter spielt in der vierten Folge «Generalversammlung» der SRF-Erfolgsserie «Der Bestatter» mit. Ein kurzer, aber prägnanter Auftritt. «Luc hat Visionen – und es erscheint ihm plötzlich sein Vater im Auto», erklärt der Krimi-Star die Szene. Später sitzt er auch während einer Beerdigung im Publikum.
Die Idee, seinen eigenen Papa in die Serie zu holen, stamme von ihm, so Müller. «Anstatt lange nach einem Darsteller zu suchen, der mindestens 20 Jahre älter ist als ich und zu mir passt, sagte ich: Am einfachsten wäre mein Vater! Und die Produktion war dann damit einverstanden.»
Müller umsorgte am Set seinen Papa
Müller senior habe dann drei Einsätze gehabt vor der Kamera – die weiteren Szenen sind in Folge 5 und 6 zu sehen – und habe es «ganz glatt gefunden». Und auch für ihn seien diese Drehs ein bisschen anders gewesen als sonst, erzählt Müller junior. «Wenn es dein eigener Vater ist, sagst du schon: Schaut, dass er sitzen kann, oder fragst ihn: Was willst du essen, hattest du Kaffee? Man kümmert sich schon mehr drum.»
Das Verhältnis zu seinem Vater würde er als pragmatisch bezeichnen, erzählt Mike Müller. Früher, am Mittagstisch, sei oft politisiert worden, während seiner Pubertät sogar heftig. «Wir vertraten unterschiedliche Positionen, ich eher linke. Sonntags mussten wir dann jeweils hinters Haus gehen, weil Mutter nicht wollte, dass wir auch an diesem Tag über Politik sprachen», erinnert er sich.
Kein gemeinsamer «Bestatter»-Abend
Seine Eltern und er hätten aber immer einen guten Austausch gehabt. «Ich wuchs sehr liberal auf, durfte machen, was ich wollte. Vorbehalte wegen meines Schauspielberufs hatten die Eltern nicht, sie hegten höchstens aus ökonomischer Sicht Bedenken. Aber das war eher Sorge als Kritik.»
Dass er die «Bestatter»-Folge mit seinem Vater schaue, glaubt Mike Müller aber nicht. «Wenn wir zusammenkommen, dann zum Essen und nicht zum fernsehen.»