«Das ist unser Sündenkästchen», verrät Claudia Sieber (58) von der Erotik-Boutique Sensuelle in Zürich. Sie lacht und deutet auf das rotwattierte Schränkchen. Darin findet sich der Traum jedes SM-Liebhabers: Schwarze Lederpeitschen mit kurzen, dicken Bändern, lange Reitergerten, Handschellen mit Lederriemen und silbrige Anal-Dildos aus Stahl.
Doppelt so viele Peitschen wie sonst
«Alle wollen im Moment ‹Fifty Shades› spielen», sagt die blonde Expertin. «Wir verkaufen doppelt so viele Peitschen wie sonst, rund 100 Stück im Monat.» Vor allem die klassische Reitgerte ist bei den Schweizer Kunden sehr beliebt und perfekt für Sadomaso-Anfänger.
«Die kann punktuell eingesetzt werden und schlägt nicht ganz so stark zu», erklärt Sieber. Auch Handschellen und Satinbänder werden oft gekauft. Herr und Frau Schweizer machen also ganz auf Christian Grey und seine Anastasia.
«Das Safe-Word ist das wichtigste»
Warum viele den «Fifty Shades»-Darstellern Dakota Johnson (27) und Jamie Dornan (34) nacheifern, liegt für die gelernte Sexologin auf der Hand: «Es ist der Reiz des Gegensatzes. Lust und Schmerz liegen sehr nahe beieinander.» Allen SM-Neulingen rät die 58-Jährige stets ein Sicherheitswort auszumachen. «Das Safe-Word ist das wichtigste, man muss Grenzen ziehen und gegebenenfalls Stopp sagen können.»
Auch Männer sind experimentierfreudiger geworden
Dank der «Fifty Shades»-Filmreihe seien gerade Männer viel experimentierfreudiger geworden, sagt Sieber: «Auch heterosexuelle Männer kaufen neuerdings Sextoys wie Anal-Plugs oder Dildos – und probieren diese auch selber aus.»
Entgegen der häufigen Meinung beflügelt «Fifty Shades Darker» also nicht nur die sexuelle Fantasie der Frauen, sondern beider Geschlechter.