Die Pariser Justiz hat gegen den Schweizer Islamprofessor Tariq Ramadan (55) am Freitag ein offizielles Ermittlungsverfahren wegen sexueller Übergriffe eröffnet. Seither sitzt der Genfer im Gefängnis. Und wird wohl längere Zeit dort bleiben. Eine Freilassung nach dem Haftrichtertermin nächste Woche ist unwahrscheinlich. Er könnte sich in die Schweiz absetzen und sich so der französischen Justiz entziehen. Die ehemalige Salafistin und heutige Feministin Henda Ayari (41) und eine 42-jährige Frau unter dem Decknamen «Christelle» werfen Ramadan vor, er habe sie vergewaltigt. Er sei «ein perverser Guru», der sich auf sie gestürzt habe «wie ein Tier», sagte Ayari. Ramadan soll sie 2012 in einem Pariser Hotelzimmer vergewaltigt haben. «Christelle» gab zu Protokoll, bereits 2009 in Lyon missbraucht worden sein. Der Islam-Professor soll sie anschliessend an den Haaren ins Badezimmer geschleift und auf sie uriniert haben, sagte sie in einem Interview mit «Le Monde».
Schweizer Fälle sind verjährt
In der Schweiz werfen vier Frauen Ramadan ebenfalls sexuelle Übergriffe vor. Trotzdem laufen derzeit keine Verfahren wegen sexueller Übergriffe. «Die Fälle wären verjährt», sagt die Genfer CVP-Kantonsrätin Marianne von Arx-Vernon. Sie hat eine Solidaritätsorganisiation für Ramadans Schweizer Opfer gegründet. Die Frauen waren zur Zeit der Übergriffe in den 1990er Jahren zwischen 14 und 18 Jahre alt.
«Viele wussten offenbar, dass Ramadan ein Raubtier war», entrüstet sich von Arx-Verdon gegenüber SonntagsBlick. «Trotzdem glaubte niemand von den Schulbehörden den Opfern, die sich an sie gewendet hatten.» In Frankreich räumte der Islamspezialist des Innenministeriums Bernar Godard ein: «Dass er viele Geliebte hatte, einschlägige Internet-Seiten besuchte, ihm nach seinen Konferenzen Mädchen ins Hotel gebracht wurden, er sie aufforderte sich auszuziehen und wenn sie Widerstand leisteten gewalttätig und aggressiv wurde, das ja.»
Opfer-Helferin hofft auf ein Verfahren in der Schweiz
Mit der Strafuntersuchung in Frankreich hofft von die Genfer Politikerin Arx-Verdon, dass sich weitere Genfer Opfer melden und es auch in der Schweiz zu einem Strafverfahren kommt. Tariq Ramadan weist alle Vorwürfe zurück. Sein Genfer Anwalt, Marc Bonnant, antwortete nicht auf eine Anfrage von SonntagsBlick.
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