Das erste prominente Frauen-Paar der Schweiz ist verlobt: «The Voice of Switzerland»-Star Tiziana Gulino (23) und ihre Freundin Dania Maruccia (24) werden heiraten. Passiert ist es in den Sommerferien in Italien. Einen klassischen Antrag gab es nicht, wie Tizi BLICK verrät: «Dania und ich wussten immer, dass wir mal heiraten werden. Und eigentlich hatten wir uns beide einen Antrag von der anderen gewünscht und darüber oft auch Sprüche gemacht», sagt Tizi lachend.
Bei einer langen Autofahrt zu ihren Grosseltern im süditalienischen Apulien sei das Thema Ehe wieder aufgekommen und der Entscheid dazu schliesslich gefallen. «Wir haben angehalten, uns verschmitzt angelächelt und beschlossen, dass wir heiraten wollen», sagt Tizi. «Es war ein wunderschöner und glücklicher Moment. Kurz darauf haben wir unsere Familien und Freunde informiert. Alle freuen sich sehr.»
Ihre Verlobung besiegelten die beiden Frauen mit zwei schlichten Silberringen, die sie schon länger tragen. «Zum speziellen Anlass haben wir noch je ein durchsichtiges Edelsteinchen auf unsere Ringe setzen lassen», erklärt Tizi.
«Dania ist die Liebe meines Lebens»
Die Sängerin und die angehende Sozialpädagogin, die zusammen in Dielsdorf ZH leben, sind bereits seit sechseinhalb Jahren ein Paar. Kennen tun sich die beiden seit ihrer Kindheit. «Dania ist die Liebe meines Lebens», schwärmt Tizi. «Dass wir nun heiraten, hat uns noch mehr zusammengeschweisst. Und wir sind auch ein Stück erwachsener geworden.»
Die Hochzeit soll in zwei Jahren in der Schweiz stattfinden. «Ich wünsche mir eine ausgelassene Gartenparty im rustikalen Stil. Ein grosses Fest, an dem die Leute Spass haben. Es darf nicht zu konservativ, soll aber doch romantisch sein.» Beide Bräute wollen ein Kleid tragen. «Aber kein pompöses, weisses Hochzeitskleid, eher ein schlichtes Pastell-Kleid», sagt Tizi. Dass die gebürtige Katholikin nicht in der Kirche heiraten darf, stört sie nicht. «Dort fühle ich mich eh fehl am Platz.»
Verlobung ist auch ein politisches Statement
Mit der Bekanntgabe ihrer Verlobung reagiert die Zürcherin auch auf die Verschiebung der Abstimmung zur Ehe für alle im Ständerat. «Wahrscheinlich hätten wir noch etwas gewartet, von unseren Eheplänen zu erzählen. Aber als ich von der Verschiebung erfahren habe, hat mich das so wütend gemacht, ich wusste, jetzt muss ich ein Zeichen setzen», so die Sängerin. «Es ist an der Zeit, dass wir als Paar, aber auch als Familie mit Kindern, die wir einmal haben möchten, dieselben Rechte haben. Unsere Kinder sollen abgesichert sein.»
Regenbogen-Familien seien ein fixer Teil der heutigen Gesellschaft. «Es kann doch nicht sein, dass ein Elternteil vor dem Gesetz benachteiligt und nicht anerkannt wird – nur, weil er das falsche Geschlecht hat, weil es eine zweite Frau und kein Mann ist», so Tizi. «Es ist sehr traurig, dass sich einige Schweizer Politiker immer noch so querstellen. Der Nationalrat hat es schliesslich mit seinem Ja-Entscheid vorgemacht. Unsere Gesellschaft und unser Land sind bereit für die Ehe für alle.»