Fast 40 Jahre lang hatte er nichts mehr mit der Uhrenmarke zu tun, die seinen Namen trägt: Gregory Breitling ist wie auf einer Zeitreise, als er am Donnerstagabend ins Hallenstadion Zürich kommt, wohin der neue Breitling-Chef Georges Kern (früher IWC) zur rauschenden Partynacht geladen hat. «Georges Kern ist der erste Breitling-Chef, der mich eingeladen hat», freut sich Gregory Breitling mit einem feinen Lächeln.
«Drei Wochen nach dem Verkauf war er tot»
Sein Vater Willy Breitling hatte das Familienunternehmen 1979 verkauft, an den Uhrenunternehmer und Piloten Ernest Schneider. «Er war plötzlich schwer krank geworden, drei Wochen nach dem Verkauf war er tot», erinnert sich Gregory Breitling. Und er selber, bedauert er, dass nicht er und sein Bruder, die vierte Breitling-Generation, übernehmen konnten? «Nein, wir waren viel zu jung dafür, das war schon richtig so», meint er mit einem Achselzucken.
Was er nicht sagt: Die Uhrenmanufaktur, die sein Urgrossvater Léon 1884 gegründet hatte, verschlief in den 1970er Jahren den Technologiesprung in der Branche und war in der Uhrenkrise tief heruntergewirtschaftet. Inzwischen hat im Unternehmen der Finanzinvestor CVC das Sagen, und Breitling ist längst wieder eine Top-Marke unter den Edel-Uhren. Sie knüpft an die Tradition der Fliegeruhren an, mit denen die Firma einst berühmt wurde – und unterstützt darum Abenteurer der Lüfte wie den Schweizer Solar-Weltumflieger Bertrand Piccard, die Schweizer Kunstflieger von der Patrouille Suisse und ein eigenes Jet-Flugteam.
Chef Georges Kern
Daneben setzt der neue Chef Georges Kern mehr auch auf Sportler als Werbebotschafter, wie er es schon als IWC-Patron und Uhrenchef des Luxuskonzerns Richemont gemacht hatte: So ist der siebenfache Ironman-Sieger Ronnie Schildknecht dem neuen Breitling-Chef Kern beim Markenwechsel gefolgt und trainiert für seine Bestzeiten jetzt mit einer neuen Uhr.