Der beliebte Weihnachts-Circus Conelli und sein berühmtes rotes Zelt auf dem Bauschänzli in Zürich sind zurück! Nachdem der Traditionsanlass in den letzten beiden Jahren wegen Corona nicht stattfinden konnte, freut sich Conelli-Direktor Roby Gasser (61) umso mehr, dass er seine Zelttüren passend zum 40-Jahr- Jubiläum wieder öffnen darf.
«Es ist einfach nur schön, dass wir wieder arbeiten dürfen», sagt Gasser zu Blick. «Die fast drei Jahre Pause waren wirklich eine lange Zeit. Wir freuen uns deshalb umso mehr, dass wir dieses Jahr im Winter, an Weihnachten und Silvester wieder alle zusammen sein dürfen.»
Krieg in der Ukraine bereitet Zirkus Schwierigkeiten
Nach fast drei Jahren Zirkuspause seien allerdings besondere Hürden zu meistern, erklärt Gasser: «Alles ist viel teurer geworden als vor dem Krieg in der Ukraine. Da wir acht Artisten aus Russland haben, sind wir seit drei Monaten vor allem damit beschäftigt, Visa und Flüge zu organisieren und Requisiten aus betroffenen Regionen herzubekommen. Und nachdem nun auch viele junge Menschen in Russland eingezogen werden, wollen viele Artisten gar nicht mehr nach Moskau zurück. Es ist alles sehr kompliziert momentan.»
Trotzdem würden er und sein Team der Eröffnung am 18. November voller Zuversicht entgegenblicken: «Wir sind sehr gut auf Kurs und hoffen, dass mit dem Aufbau alles klappt und rundläuft.»
«Sanfte Übergabe» an die Söhne
Das 40-Jahr-Jubiläum des Circus Conelli mit dem Motto «z'Züri dihei» hat für Roby Gasser eine ganz besondere Bedeutung, denn der zweifache Grossvater gibt das Zepter in einer «sanften Übergabe» langsam an seine beiden Söhne Tyron William Gasser (31) und Jeremy Konrad Gasser (26) weiter. «Es macht mich überglücklich, dass meine beiden Söhne auch Interesse am Zirkus haben, das ist nicht selbstverständlich», sagt Gasser.
«Es ist schön für meine Frau Cindy und mich zu wissen, dass der Conelli weiter existiert, auch wenn wir eines Tages nicht mehr mitmachen können. Und mit dem eineinhalb Monate alten Buben von Tyron und dem eineinhalb Jahre alten Mädchen von Jeremy ist bei Conelli vielleicht sogar eine weitere Generation gesichert», erklärt der Zirkusdirektor augenzwinkernd.
Die Söhne ergänzen sich perfekt
Ans Aufhören denkt Roby Gasser aber noch lange nicht. «Solange ich noch laufen kann, bleibe ich dem Conelli treu», lacht er. «Ich bin auch als Rentner lieber im Zirkus als auf dem Golfplatz!» Einen grossen Teil der Arbeit übernehme aber bereits jetzt der Nachwuchs. «Jeremy sucht Artisten und wählt die passende Musik aus, Tyron kümmert sich um Gastronomie, Administration und Social Media.»
Auch vom Charakter her würden sich die beiden Brüder unterscheiden. «Tyron ist eher der Ruhigere, er überlegt sich alles zwei Mal, ist dann aber bei der Umsetzung exakt. Er kommt da nach der Mama», erklärt Gasser und ergänzt: «Jeremy ist eher wie ich. Wenn er eine Idee hat, will er sie sofort realisieren. Die beiden ergänzen sich perfekt und machen den Conelli zu einer echten Familienangelegenheit!»