Mona Vetsch (43) und das Militär – das passt auf den ersten Blick nicht zusammen. Hier die quirlige Querdenkerin, dort die straff organisierte Armee. Das spürte auch die TV-Moderatorin selber bei ihrer Ankunft in Herisau für die neue Staffel «Mona mittendrin» (heute Donnerstag, SRF 1, 21.05 Uhr). «Als ich den Zwei-Meter-Mann und die Frau in Uniform sah, sagte ich zum Kameramann: Wenn die auf mich warten, geh ich gleich wieder, ich hatte einen Riesenbammel.» Zu Hilfe kam ihr, dass ihr Elternhaus dem Militär gegenüber positiv eingestellt ist. «Nachträglich muss ich meinem Vater ein Kränzchen winden. Als ich Teenager war, kam die Anmeldung zum Jungschützenkurs. Mein Vater sagte: Die können wir fortwerfen, weil du eh nicht gehst. Aus reinem Trotz und Widerspruchsgeist meldete ich mich dann an. Ich hatte also schon mal ein Sturmgewehr in der Hand und kann verstehen, warum man Schiessen faszinierend findet. Talent bin ich aber keines», sagt sie.
«Aufgeben kam nicht in Frage»
In ihren drei Tagen bei der Infanterie-Rekrutenschule 11 machte Vetsch das volle Programm mit, inklusive Nachtbiwak. «Weil es so garstig war, durften wir in einer Kampfanlage übernachten. Aber die Minustemperaturen im Schlafsack auf dem Betonboden waren dennoch ein hartes Stück.» Das Anstrengendste war, die Packung zu tragen. «Die kam mir etwa gleich schwer wie ich selber vor. Aufgeben kam aber nicht in Frage. Das liess mein Kopf nicht zu. Und die Frauen, die ich kennenlernte: Chapeau, die beissen dreimal die Zähne zusammen.» Vetschs Wachtmeister – eine weibliche Form gibt es nicht, auch nicht für Rekrut Vetsch – war eine Frau: «Ich finde es höchst spannend, Leute mit einem völlig anderen Lebensentwurf als dem meinen kennenzulernen, die dennoch total glaubwürdig für mich sind. Wachtmeister Weibel war sehr beliebt, obschon man mit ihr gar nicht erst diskutieren musste. Sie strahlte eine natürliche Autorität und Glaubwürdigkeit aus.»
«Alleine schaffst du es nicht»
Die wichtigste Erkenntnis der Moderatorin: «Alleine schaffst du es nicht, du musst dich zusammentun mit anderen. Das Miteinander ist entscheidend. Und manchmal hilft dir auch bloss ein dummer Spruch, weiterzumachen und dich durch die Woche zu retten.» Trotzdem war sie froh, als sie drei Tage vorüber waren. «Das galt wohl für beide Seiten. Mona und Schnauze tief, das passt nicht wirklich zusammen. Wenn ich bei Vorschriften den Sinn nicht sehe, stelle ich Fragen oder reklamiere. Und das kommt gar nicht gut an.» Als sie wieder zu Hause war, träumte Vetsch noch drei Tage vom Militär weiter. «Befehle, Gewehrmanipulationen etc. Aber jetzt hab ich mich wieder erholt.»
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