In der 60-Jahr-Jubiläumsserie erschien im BLICK kürzlich ein Porträt über den «Goof der Nation» – Schauspielerin Ursula Schaeppi (79), und wie sie mit ihren Auftritten neuen Schwung in Altersheime bringt. Als Glücksbringer stets dabei: ihr geliebtes «Hundli», der West Highland Terrier Toya (18).
Doch bei einem erneuten Treffen Tage später wirkt Schaeppi mitgenommen. «Ich musste das arme Hundli einschläfern lassen», sagt sie mit leiser Stimme, «es ging nicht mehr anders. Sie können sich gar nicht vorstellen, wie traurig und einsam ich bin. Doch für Toya war es eine Erlösung, das ist am Ende wichtig.» Sie klingt gefasst, doch der Schmerz über den endgültigen Verlust ihres treuen Begleiters sitzt tief. «Ich weiss noch nicht, wie es weitergehen soll.»
Das Auf und Ab des Lebens
Es ist beileibe nicht der erste Schicksalsschlag. Innerhalb von zwei Jahren sterben Ende der 90er-Jahre Schaeppis Eltern, ihr Bruder und drei enge Freunde. Zusätzlich wird sie von ihrem Partner verlassen. Sie hat Depressionen, muss in psychiatrische Behandlung, rappelt sich jedoch wieder auf. 2013 wird bei ihr Altersleukämie diagnostiziert. «Doch die Einschränkungen sind minimal», sagt Schaeppi. «Und die anfänglichen Erschöpfungszustände habe ich mit einer Hypnosetherapie in den Griff bekommen.» Über eine lange Zeit hinweg war Toya ihr eine grosse moralische Stütze.
«Toya hat mich nie enttäuscht»
Die Lücke, die Toyas Tod hinterlässt, ist immens. «Sie hat mich getröstet, obschon sie nicht sprechen konnte. Sie war immer bei mir, hat mich nie enttäuscht. Jetzt kommen Kraft und Energie nur noch von oben.»
Ein wichtiger Trost bleibt Schaeppi: «Ich freue mich darauf, den Menschen mit meinen Lesungen Freude und Lachen schenken zu dürfen.»
Seit über sechzig Jahren begeistert Schaeppi ihr Publikum. Landesweit bekannt wird sie in den 1970er-Jahren als vorlautes Mädchen im SRF-Gassenfeger «Teleboy» von Kurt Felix (1941–2012). Zwischen 1987 und 1993 folgt ihr zweiter grosser Hit: Schaeppi und Walter Andreas Müller (73) sind «Adam und Eva Chifler» in der SRF-Sendung «Traumpaar», die jeweils über eine Million Zuschauer anzieht.