TV-Küchenchef René Schudel (43) zeigt seine verrückte Welt
«Ich war ein hundsmiserabler Koch-Lehrling»

Der Berner Spitzenkoch René Schudel pflegt ausgefallene Hobbys und kocht an den ungewöhnlichsten Orten der Welt.
Publiziert: 23.09.2019 um 01:36 Uhr
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Er ist der verrückteste und erfolgreichste TV-Koch der Schweiz: René Schudel.
Foto: Zvg
Patricia Broder

Er ist der verrückteste und erfolgreichste TV-Koch der Schweiz: René Schudel (43). Der Berner fliegt Helikopter, ist Feuerwehrmann und kocht an den unglaublichsten Orten der Welt. Aktuell ist er mit zwei TV-Shows auf Sendung: «Family Food Fight» auf Sat.1 Schweiz und «Schudel's Food Stories» ab Oktober auf ProSieben Schweiz zu sehen. Der Küchen-Rockstar erklärt BLICK seine Welt.

Vom lausigen Kochlehrling ...

«Ich war ein hundsmiserabler Kochlehrling. Ich war nicht schlecht, weil ich es nicht begriffen hätte, ich war einfach unglaublich faul. Eigentlich wollte ich DJ werden, aber mein Vater verlangte, dass ich was Anständiges lerne. Aus reiner Provokation schlug ich eine Lehre als Koch vor. Ein Glück, denn schon bald war mir bewusst, was ich rieche, schmecke und kulinarisch umsetzen kann, das bleibt mir im Gedächtnis hängen, das ist meine Welt!

... zum Kochstar

«Ich bin froh, mit dem Kochen, meinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Aber ich sehe mich nicht als Spitzenkoch, vielmehr als ein Volkskoch. Essen kann man zum Glück noch nicht digitalisieren, es ist immer noch sinnlich und berührend.

Helikopterpilot

Die Lizenz als Privathelikopterpilot zu machen, war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Ich habe neue Freunde und eine neue Welt kennengelernt. Es ist ein unglaubliches Freiheitsgefühl, hoch oben über unserer Natur zu schweben, die Schweizer Alpen aus der Luft zu sehen. Beim Fliegen schalte ich vom Alltag ab, es macht mir Gänsehaut – bei mir ist das eher selten.

Kochen am Eiger

Für meine Sendung «Schudel's Food Stories» bin ich in den Helikopter gestiegen und habe auf der Mittellegihütte, auf dem Grat zur Eigernordwand, gekocht. Klar, das Atmen fällt zwar schwerer und das Wasser in dieser Höhe braucht länger bis zum Kochen – aber die frische Pasta bleibt unvergessen. Mit solchen Aktionen will ich zeigen, dass Kochen grenzenlos ist. 

Feuerwehrmann

Mein Vater war bei der Dorffeuerwehr, für mich war schnell klar, dass ich das auch will. Dieses Engagement ist eine Möglichkeit, etwas an die Gemeinschaft zurückzugeben. Überall in der Welt, wo ich gekocht habe, habe ich auch die Feuerwehrstationen besucht. Dort findet man die echten Menschen wie Metzger und Bäcker. Bei der Feuerwehr sprechen die Leute weltweit die gleiche Sprache. Egal, ob in New York City, in Bogotá oder in Grindelwald.

Tattoos

Lustigerweise meinen alle, ich hätte wahnsinnig viele Tätowierungen. Tatsächlich habe ich nur zwei. Am Hals trage ich die chinesischen Zeichen für mein Sternzeichen und Aszendenten: Doppellöwe. Eine Konstellation, die nicht immer einfach ist. Ich habe es mir vor 15 Jahren in Luzern stechen lassen. Am rechten Unterarm trage ich seit zehn Jahren den Spruch: «Firefighters walk where devils dance» («Feuerwehrleute sind dort, wo Teufel tanzen»). Das ist der Leitspruch der Brooklyn-Feuerwehr, die ich jahrelang regelmässig besucht hatte. Ich kochte für sie und ging mit ihnen auf Einsätze.

14’000 Platten

Als grosser Musikfan besitze ich über 14'000 Tonträger. Ich liebe es, auf Festivals zu gehen wie das Greenfield Festival und dort Bands wie Rammstein, Prodigy, oder Mötley Crüe live zu sehen. Elektronische Musik höre ich gern beim Autofahren. Klassik gibts bei mir zum Entspannen.

Kosename «Kätzli-Falle»

Den Übernamen verdanke ich meinem Lehrmeister Beat Caduff. Als junger Giel kochte ich bei ihm in Arosa. Damals waren wir oft im Ausgang, und ich flirtete gerne. Darum war ich für Caduff die «Kätzli-Falle».

Kochen auf dem Roten Platz

Einmal im Leben möchte ich auf dem Roten Platz in Moskau kochen. Ich würde mich einfach hinsetzen und einen russischen Salat zubereiten. Wahrscheinlich käme ich kaum zum Rüsten, weil mich die Polizei gleich abführen würde.

Glücklich ohne Freundin

Ich bin Single und glücklich. Ich brauche diese Freiheit. In einer Beziehung muss man für den andern da sein. Aber jetzt ist meine Zeit. Ich bin meine eigene Firma und Marke, das braucht viel Raum. Abgeneigt bin ich einer Beziehung nicht, aber ich suche nicht danach.

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