Neue Koch-Show für Meta Hiltebrand
«Mein Job ist meine Droge»

Die erfolgreichste Schweizer TV-Köchin Meta Hiltebrand startet mit einer täglichen Kochshow in Deutschland durch. Im BLICK-Interview spricht sie über ihr Erfolgsrezept und ihren Kinderwunsch – und sagt, warum sie sich auch in eine Frau verlieben könnte.
Publiziert: 07.02.2019 um 01:51 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2019 um 14:13 Uhr
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Die erfolgreichste Schweizer TV-Köchin: Meta Hiltebrand.
Foto: ullstein bild via Getty Images
Interview: Patricia Broder

Ihr Markenzeichen sind die kurzen, orangen Haare und ihr freches Mundwerk. Keine Köchin im Land ist so extrovertiert und polarisierend wie  MetaHiltebrand (35). Ihr Händedruck ist fest, ihr Blick warm. Im Gespräch weicht die feingliedrige Zürcherin keinem Blick aus und korrigiert keinen ihrer Sätze. 

BLICK: Meta Hiltebrand, was macht Sie zum erfolgreichsten Schweizer Koch-Export in Deutschland?
Meta Hiltebrand: Es ist die Kombination – ich bin ein All-in-one-Paket. Es gibt viele gute Köche, aber die können nicht vor der Kamera auftreten. Ich kann gut kochen, gut reden und bleibe dabei mich selbst. Man mag mich, oder man mag mich nicht. Deutsche lieben Menschen, die polarisieren. Wir Schweizer mögen das weniger. Ich musste mich schon vor langem damit abfinden, dass ich es nicht allen recht machen kann.

Für die rebellische Meta ist Ihre neue Kochsendung «essen & trinken – Für jeden Tag» allerdings recht zahm.
Das stimmt. Die Show ist nicht so ausgeflippt wie «Kitchen Impossible», aber genau das gefällt mir. In der neuen Show sind die Rezepte sehr einfach und problemlos nachzukochen. Anstrengend ist für mich bloss, über so lange Zeit Hochdeutsch zu sprechen. Da tut mir mit der Zeit richtig der Hals weh. Dafür können nun alle im deutschen Team fehlerfrei Hacktätschli sagen (lacht).

Sie haben für die neue Show manchmal vier Folgen am Tag aufgenommen. Kaum zurück, stehen Sie wieder in Ihrem Restaurant in Zürich. Woher nehmen Sie diese Energie?
Das liegt in meinen Genen. Den Ehrgeiz habe ich vom Vater geerbt. Er hat mich gelehrt: Wer nichts leistet, wird nichts. Wer aber leistet, der kann sehr wohl etwas werden. Das Herz habe ich von meiner Mutter. Ihr habe ich auch die Fähigkeit zu verdanken, ohne Angst auf einer Bühne reden zu können.

Ihre Familie spielt für Ihre Karriere eine grosse Rolle, vor allem Ihre Schwester Sarah. Sie hat die Pop-Figur Meta mit den orangen Haaren erfunden.
Ja, das war ihre Idee. Meine Schwester hat mich quasi kreiert. Sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Sie deckt alles ab: Sie ist meine beste Freundin und schärfste Kritikerin, mein Motivator und mein Ersatz-Mami. Ohne sie hätte ich das alles nicht geschafft. Sie ist die Liebe meines Lebens. Und ich bin manchmal wie ihr Kind. Sie nennt ihre Tochter Lila auch oft «Meta». Meistens dann, wenn sie etwas macht, was sie nicht machen sollte (lacht).

Mit Ihrer direkten Art ecken Sie oft an. Vor kurzem klagten Sie in einem Interview darüber, dass Leute manchmal vor Ihnen über Sie lästern würden und behaupten, Sie gingen über Leichen. Wie gehen Sie damit um?
Ich versuche es zu ignorieren. Aber ich komme schlecht klar mit Neidern. Denn ich habe mir wirklich den Hintern aufgerissen für meine Karriere. Ich habe auf vieles verzichtet. Ich hätte zum Beispiel sehr gerne Kinder.

Warum haben Sie noch keine?
Leider ist der richtige Partner noch nicht gekommen. Ich lebe auf der Überholspur. Ich hatte bisher schlicht keine Zeit dafür, mir einen Mann anzulachen, der ewig bleibt. Trotzdem hätte ich gerne eine intakte Partnerschaft. Aber ich weiss, es ist sehr schwierig für einen Mann an meiner Seite. Denn ich sage, was ich denke, und ich weiss, was ich will.

Kommt für eine Beziehung nur ein Mann in Frage? Vor kurzem sorgte ein Eintrag auf Ihrem Instagram-Profil für Gerüchte, Sie seien in eine Frau verliebt …
Das wurde falsch interpretiert. Das Frauenbild und die Worte dazu waren keinem speziellen Menschen, sondern meinen Fans gewidmet. Ich liess den Eintrag aber unverändert stehen.

Könnten Sie sich auch in eine Frau verlieben?
Natürlich habe ich in meinen 35 Jahren auch schon meine Sexualität hinterfragt. Und ja, ich habe auch schon Frauen geküsst. Das heisst aber nicht, dass ich jetzt lesbisch bin oder bisexuell. Ich schliesse es nicht aus, mich in eine Frau zu verlieben. Wenn es eine Frau ist, dann ist es halt eine Frau. Ich würde nicht Nein sagen. Es geht schliesslich um den Menschen. Wie sagt man so schön: Wo die Liebe hinfällt.

Schrill, tough und direkt

Meta Hiltebrand wurde am 8. April 1983 in Bülach ZH geboren. Nach einer Kochlehre im Zürcher Restaurant Rigihof und Anstellungen in diversen Zürcher Edel-Lokalen eröffnete der agile Rotschopf 2011 sein eigenes Restaurant. Zwei Jahre später übernahm Meta den Edel-Tempel Le Chef im Zürcher Kreis 4. Als TV-Köchin war sie erstmals 2005 bei «Kochen.tv» zu sehen. Es folgten Auftritte bei «Küchenschlacht» oder «Kitchen Impossible.» Aktuell moderiert sie auf RTL Plus «essen & trinken – für jeden Tag».

Meta Hiltebrand wurde am 8. April 1983 in Bülach ZH geboren. Nach einer Kochlehre im Zürcher Restaurant Rigihof und Anstellungen in diversen Zürcher Edel-Lokalen eröffnete der agile Rotschopf 2011 sein eigenes Restaurant. Zwei Jahre später übernahm Meta den Edel-Tempel Le Chef im Zürcher Kreis 4. Als TV-Köchin war sie erstmals 2005 bei «Kochen.tv» zu sehen. Es folgten Auftritte bei «Küchenschlacht» oder «Kitchen Impossible.» Aktuell moderiert sie auf RTL Plus «essen & trinken – für jeden Tag».

Sie nennen sich selbst «den bekannten TV-Koch». Sie bestehen bewusst auf die männliche Form «Koch». Warum?
Das ist mein Ego. Ich stehe nicht auf Verniedlichungen. Vor 60 Jahren war eine Köchin eine Assistentin des Kochs. Das bin ich aber nicht. Wenn ich ein Kleid trage und High Heels, dann schätze ich es unheimlich, ein Weibchen zu sein. Aber in meinem Berufsleben, da bin ich «der Koch». Geschlechterunterschiede kann man meiner Meinung nach abschaffen.

Sie haben viele Engagements, sind ständig auf Draht. Wie schalten Sie ab?
Mit Tanzen. Ich gehe in einen Zürcher Club und tanze so lange zu elektronischer Musik, bis ich nicht mehr kann. Ich brauche keine Begleitung. Eine Begleitung will immer reden, und ich hasse es, beim Tanzen reden zu müssen. Im Club muss ich nicht reden.

Sie arbeiten in einem Beruf, der vom Nachtleben geprägt ist. Drogen sind ein grosses Thema. Wie stehen Sie dazu?
Ich habe in meinem Leben noch nie Drogen angefasst. Ich kann nüchtern auf die Tanzfläche gehen und geh trotzdem ab wie ein Zäpfchen. Doch dann sagen alle rundherum: «Gsehsch, d Meta kokst.» Mit diesen Leuten stimmt doch etwas nicht. Ich liebe meinen Job – das ist meine Droge. Meine Agenda ist jetzt schon bis 2022 gefüllt.

Was weiss die Öffentlichkeit über Meta nicht, was sie aber wissen sollte?
Was ich für ein grosser Herzensmensch bin. Wenn ich jemanden gern habe, dann habe ich ihn gerne und nehme ihn mit all seinen Fehlern. Meine Angestellten sind wie meine Kinder. Ich kümmere mich um sie. Für meinen Abwascher bin ich das Mami. Ich helfe ihm mit all seinen amtlichen Dokumenten und Papieren, und er sagt dann immer: «Danke, Mami, du schaust immer gut zu mir.»

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