TV-Auswandererin kämpft in Hollywood für ihren Traum
Selbst Corona kann sie nicht stoppen

Die «Adieu Heimat»-Auswandererin Yessica Sanchez zog für ihre Schauspielkarriere nach Los Angeles. Nach zwei Jahren kann sie bereits einige Erfolge verzeichnen und hat grosse Zukunftspläne.
Publiziert: 03.09.2020 um 12:44 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2020 um 14:20 Uhr
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Sanchez will Hollywood erobern.
Foto: zVg
Karin Frautschi

Die Schweiz-Mexikanerin Yessica Sanchez (27) hat Grosses vor: Als Schauspielerin will sie Hollywood erobern. Dafür hat sie Anfang 2018 ihre Heimat in Heerbrugg SG verlassen und ist nach Los Angeles ausgewandert. Das 3+-Kamerateam der Dokusoap «Adieu Heimat» hat sie damals begleitet.

Seither lebt die 27-Jährige bei den Stars und Sternchen in West-Hollywood. Der Anfang war etwas harzig, mittlerweile laufe es aber ziemlich gut für sie: «Es braucht seine Zeit, man bekommt nicht von Anfang an jede Rolle. Aber das ist normal. Jetzt kann ich oft an Castings teilnehmen, die ziemlich gut sind, und bekomme auch oft gute Rollen.»

Sanchez will eigene Filme produzieren

Der grösste Höhepunkt ihrer bisherigen Karriere: eine Zusammenarbeit mit Disney. «Im Rahmen des 70. Geburtstags der Märchenprinzessin Cinderella kam ein tolles Videoprojekt zustande. Ich durfte darin die bösen Stiefschwestern spielen.»

Aktuell ist sie beim Dreh des Spielfilms «Mind Over Max» in einer Nebenrolle. Danach stehe bereits der nächste Spielfilm an.

In Zukunft will sie nicht mehr nur vor der Kamera stehen, sondern auch als Produzentin hinter der Kamera tätig sein. «In der Filmbranche hat es nicht genügend Frauen. Ich möchte mich für sie einsetzen und die Welt mit meinen eigenen Projekten beeinflussen.»

«Ich vermisse die Schweiz sehr»

In ihrer neuen Heimat Los Angeles lebt sie mit einem Model und einer anderen Schauspielerin zusammen. Obwohl sie sich wohlfühle, möchte sie nicht ihr Leben lang dort bleiben. «Die Offenheit der Leute gefällt mir sehr. Aber: Wäre die Filmindustrie nicht hier, wäre ich auch nicht hier», so Sanchez.

Sie hoffe, irgendwann so erfolgreich zu sein, dass sie an einem Ort ihrer Wahl leben könne. «Berlin fände ich spannend, wegen der Kunst und der Filmindustrie. Aber auch Norditalien würde mir sehr gefallen.»

Die Schweiz wolle sie aber immer als zweites Zuhause behalten. Denn: «Ich vermisse sie sehr.» Aktuell laufe es für sie aber so gut in Los Angeles, dass sie bestimmt noch ein paar Jahre dort bleiben werde.

Sanchez blieb sogar trotz Corona-Pandemie in den Vereinigten Staaten. Zu Beginn habe sie kurz mit dem Gedanken gespielt, in die Schweiz zurückzukehren. Sie habe sich jedoch für ihre Karriere entschieden. «Weil ich keine US-Bürgerin bin, hatte ich Angst, dass sie mich nicht mehr ins Land zurücklassen. Dann hätte ich meinen Dreh verpasst.» Angst vor einer Corona-Infektion habe sie bisher nie gehabt: «Ich bin nicht oft krank, habe ein gutes Immunsystem.»

«Meine Gegend hat gebrannt»

Die letzten Monate in Los Angeles seien sehr turbulent gewesen. «Viele Leute haben ihren Job verloren, es hat viel mehr Obdachlose auf den Strassen. Als dann noch die ‹Black Lives Matter›-Proteste angefangen haben, hat meine Gegend gebrannt. Polizeiautos und Läden wurden angezündet. Als ich diese Szenen von meiner Dachterrasse aus sah, frage ich mich: Wo bin ich gelandet?»

Mittlerweile habe sich die Situation wieder etwas beruhigt. Wegen der Corona-Pandemie gelte zwar noch immer überall Maskenpflicht – auch auf offenen Strassen. Die Filmindustrie kehre aber langsam wieder zur Normalität zurück.

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