Die Stimme, die jedes Schweizer Kind kennt, ist für immer verstummt. «Sie ist in der Nacht auf Samstag in ihrer Wohnung in Basel sanft entschlafen», sagt die Trauerfamilie zu BLICK. Ihre beiden Kinder Esther (64) und Andreas Jenny (60) waren dabei, als Trudi Gerster († 93) ihre letzte Reise antrat. Angst vor dem Tod habe sie keine, «nur vor Schmerzen», sagte Trudi Gerster noch 2011. Und die blieben ihr erspart. An einer Krankheit habe die Märchenkönigin nicht gelitten. «Trudi hatte einen angenehmen Tod, starb an Altersschwäche», so Schwiegertochter Verena Jenny. «Sie wusste, dass ihre Zeit gekommen war.»
Sie würde gerne 100 Jahre alt werden, sagte Trudi Gerster einst. Am Ende wurde sie stolze 93. «Es ist nicht immer märchenhaft verlaufen, aber ich hatte ein gutes und spannendes Leben», sagte Trudi Gerster vor zweieinhalb Jahren in einem BLICK-Interview. Ich habe eine wunderbare Familie und bin sehr zufrieden und auch dankbar. Denn ich weiss, dass das nicht selbstverständlich ist.»
Schon als Kind Geschichten erzählt
Niemand zauberte Lachen und Staunen in Kindergesichter wie sie. Schon als Mädchen hatte sie den Nachbarsgspänli Geschichten erzählt. Zur Märchenkönigin wurde sie trotzdem eher zufällig. An der Landesausstellung 1939 in Zürich jobbte die Tochter einer Schneiderin als Märchenfee, um sich Schauspielstunden leisten zu können. Trudi Gersters Auftritte waren ein Riesenerfolg. Die Kinder hingen an ihren Lippen, das Märlizelt platzte aus allen Nähten und sie erzählte fortan auf dem Parkplatz.
Ein einziges Mal, an der Expo.02, hätten drei Kinder ihre Märchenstunde verlassen. Sie verstanden kein Deutsch, stellte sich später heraus. Trotzdem seien die Kleinen zurückgekommen, nur um ihr beim Erzählen zuzusehen.
Königin nicht Tante
Nach der ersten Hochzeit der zweimal verheirateten Trudi Gerster und der Geburt von Esther und Andreas konzentrierte sie sich auf Märchen. «Obwohl ich damals in Wien fürs Fernsehen gespielt und riesigen Erfolg hatte», so die ausgebildete Schauspielerin. «Aber ich wollte meine Kinder nicht alleine lassen.» Und so wurde Trudi Gerster zur Märchenkönigin der Nation. Und nicht etwa Märchentante, wie sie immer mit Stolz betonte.
Von 1968 bis 1980 sass sie als Politikerin im Grossen Rat Basel. Erst als Parteilose, später als Vertreterin des Landesrings der Unabhängigen kämpfte sie für die Umwelt und Frauenrechte. Entsprechend gut gefiel ihr der «Froschkönig». «Ein emanzipatorisches Märchen. Welche Frau hätte nicht schon gern einen Mann aus dem Bett geworfen, damit er sich in einen Prinzen verwandelt?»
Ihr Lieblingsmärchen war allerdings Andersens «Kleine Meerjungfrau». «Die opfert sich aus Liebe zum Prinzen; das tut ja heute fast niemand mehr.»
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