Es brauchte Zeit, ihr Herz und vor allem ihr Vertrauen zu gewinnen. «Tânia dachte, ich sei ein Casonova», erzählt Guido Fluri (53). Drei Jahre ist es her, seit er die Portugiesin durch einen Freund kennenlernte. Damals gehörte dem Oltner Unternehmer noch die «Miss Schweiz»-Marke. «Weil sie Fotos von mir gesehen hat, umringt von schönen Missen, machte sie sich halt so ihre Gedanken», erinnert sich Fluri.
Verliebt in Frau Doktor
Damals konnte er mit der Wiedergutmachungs-Initiative für Verdingkinder einen Sieg feiern. Zugleich hatte Fluri aber auch eine OP wegen eines Hirntumors hinter sich, und der dreifache Vater war frisch geschieden. «Das war eine intensive Zeit.» Was ihn an Tânia Simão (42) aber beeindruckte, war nicht nur ihre äussere Schönheit, sondern ihr Wesen. Die Portugiesin kam vor 16 Jahren in die Schweiz, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. «Sie studierte in St. Gallen bis zum Doktortitel in Wirtschaft», erzählt Fluri.
Und leicht zu erobern war die Portugiesin auch nicht. Als Tânia Simão im Sommer 2016 in Portugal in den Ferien war und Fluri auf Mallorca, schickte er ihr jeden Tag ein Bild mit einem Sonnenuntergang und schrieb dazu besinnliche Worte. Schliesslich willigte sie in ein Date ein, und Fluri flog dafür extra nach Lissabon. «Dort haben wir uns endgültig verliebt.»
Feier in Luzern und Portugal
Diesen August ging Fluri bei Sonnenuntergang vor seiner Liebsten auf die Knie und steckte ihr einen blauen Saphir-Ring an den Finger. Bei der katholischen Trauung am Samstag in der Hügelkapelle Eggisbühl bei Hertenstein LU trug die Braut einen Traum in Weiss – gefertigt in 200 Arbeitsstunden bei der Couturière Lisbeth Egli. Zuerst wurde in Hertenstein gefeiert, dann ging es per Flieger in die Heimat der Braut nach Portugal.
In Vilamoura an der Algarve wurde bis tief in die Nacht mit Freunden und Simãos Grossfamilie gefeiert. «Für mich ist es ein Geschenk, mit Tânia auch eine Familie dazuzugewinnen», sagt Fluri. Der Selfmade-Millionär ist im Waisenhaus aufgewachsen, die Mutter leidet an Schizophrenie, den Vater hat er nie kennengelernt. Die zweite Ehe soll für immer halten: «Bis in die Ewigkeit – das sind für mich keine leeren Worte, sondern ein Versprechen von ganzem Herzen.»