Der Alpentainer steht für mitreissende Lebensfreude und unbändiges Bühnenspektakel. Doch geprägt und stark gemacht haben Marc A. Trauffer (39) auch die dunklen Momente in seinem Leben. Einer der erschütterndsten ist die schwierige Geburt seines Sohnes Lars. «Rückblickend glaube ich, dass ich in dieser Zeit erwachsen wurde», sagt Trauffer im Buch «Dä mit de Chüeh», das diese Woche im Tipptainer Verlag erscheint.
Sohn Lars kommt elf Wochen zu früh zur Welt
Er und Barbara, seine erste grosse Liebe, lernen sich bereits zu Schulzeiten Mitte der 1990er-Jahre kennen. Anfangs 2003 erwartet Barbara das erste Kind, das dann allerdings schon am 24. November 2002 zur Welt kommt – elf Wochen zu früh. «Nichts konnte meinen Sohn mehr davon abhalten, das Leben in Angriff zu nehmen. Sein Kopf klein wie ein Mandarinli. Sein Gewicht 1240 Gramm. Diese Bilder werde ich nie vergessen. Die Herztöne waren am Anfang das Schlimmste. Bei Sauerstoffmangel blieben diese jeweils länger aus, und wir hatten jedes einzelne Mal Panik. Wir durften nur desinfiziert und in Sicherheitskleidung in die Neonatologie. Da sitzt man dann. Neben einer Plastikkiste, in der das eigene Baby liegt – und wartet. Es ist unvorstellbar. Die Hölle.»
«Willkommen zu Hause, kleiner Lars!»
Zwei Monate lang fährt das Paar jeden Tag von Hofstetten bei Brienz BE nach Bern. «Langsam, Tag für Tag, kämpft Lars sich ein Stück mehr ins Leben. Muss eine Leistenbruch-Operation unter Vollnarkose über sich ergehen lassen – zu der Zeit hätte er eigentlich noch im Bauch seiner Mama sein sollen. Der Tag, an dem die jungen Eltern ihren inzwischen zwei Monate alten Lars nach Hause bringen dürfen, ist einer der grössten Tage in ihrem Leben. Endlich! Keine Schläuche mehr im kleinen Körper. Keine fremden Menschen mehr, die ihn betreuen. Endlich heisst es: Willkommen zu Hause, kleiner Lars!»
Auch Tochter Lani ist eine Frühgeburt
Am 7. Juni 2003 heiraten Barbara und Marc A. Trauffer zwei Jahre nach der Ziviltrauung auch kirchlich. Und am 30. Juni 2004 kommt Tochter Lani zur Welt. «Frühgeburt, die zweite. Sie liess sich immerhin etwas mehr Zeit und wartete bis zum achten Monat. Medizinisch war diesmal alles unbedenklich. Doch auch diese Geburt nahm Trauffer enorm mit. «Es ist Horror, wenn du siehst, wie deine Frau leidet, aber einfach nichts machen kannst.»
«So oft wie möglich für die Kinder da sein»
Eine weitere Belastungsprobe: Lani ist – wie der Vater – ein Schreibaby. Und Trauffer intensiv mit seiner damaligen Band Airbäg unterwegs. «Ich weiss, dass ich Barbara viel zugemutet habe und bin mir nicht sicher, ob ich in diesen Jahren ein guter Vater war. Aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen und versuche dafür heute, so oft wie möglich für die Kinder da zu sein.» Er und Barbara trennen sich schliesslich und lassen sich 2006 scheiden. Kein Streit, keine neuen Partner. «Die Luft war raus, die Beziehung einfach fertig», sagt Trauffer. Eine traurige, gleichzeitig klare Erkenntnis.
Lesen Sie morgen: Wie Trauffer die Schweizer Musikwelt erobert.
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