Die Stadt, die niemals schläft, steht still. Leere Strassen, geschlossene Geschäfte, Geisterstimmung. So zeichnet sich das Bild der sonst pulsierenden US-Metropole New York. Mitten drin das Aargauer Top-Model Manuela Frey (23). Mit 16 Jahren zog sie dorthin, um ihren Traum von Hochglanzmagazinen und Defilees auf den Laufstegen zu leben. Mit Erfolg. Seit Jahren gehört sie zu den erfolgreichsten Schweizer Models. So posierte sie schon für Chanel, Dolce & Gabbana, Dior und Valentino. In der Schweiz moderiert sie zudem «Switzerland's next Topmodel», das Pendant von Heidi Klums (46) Castingshow.
Wegen des Coronavirus bleiben auch im Big Apple die Menschen zu Hause, auch Manuela Frey. «Wir könnten noch raus gehen, doch niemand tut es. Ich nun auch nicht mehr. Die Bilder der leeren Strassen sind unglaublich. Ich habe New York noch nie so erlebt.»
Zeit zum Überlegen, wen sie noch in ihrem Leben will
Der Gedanke, allein in der Grossstadt zu bleiben, war für sie nicht einfach: «Ich habe fünf Tage lang mit mir gerungen. Natürlich wäre ich am liebsten bei meiner Familie in der Schweiz. Doch ich habe gehört, dass Leute aus Europa wohl erst nach dem Sommer wieder in die USA reisen können. Das war mir für meine Arbeit, die vor allem hier stattfindet, zu heikel», so Frey. «Es war die härteste Entscheidung meines Lebens.»
Sie, die seit Jahren als Sonnenschein der Branche gilt, gerne lacht, bleibt es auch jetzt positiv. «Mir geht es gut. Ich mache das beste aus der Situation.» Um fit zu bleiben, steigt sie täglich zweimal die 34 Stockwerke ihres Wohnblocks rauf und runter. «Denn das Fitnessstudio und der Pool im Haus sind geschlossen.»
Sie lerne auf der Gitarre zu spielen, bessert ihr Italienisch auf und telefoniert täglich bis zu 15 Mal mit ihrer Familie, ihren Freundinnen und Freunden. «Ich habe nun viel Zeit, alle Jobs sind vorerst abgesagt. Ich denke viel nach, auch darüber, welche Menschen ich noch in meinem Leben will und welche nicht. Ich habe keine Angst und nutze die Momente so konstruktiv wie möglich.»