Anaconda, der mit bürgerlichem Namen Andreas Flückiger hiess, war am 1. Februar an den Folgen von Lungenkrebs gestorben. Er wurde 66 Jahre alt und hinterlässt drei Kinder.
Die älteste Tochter, Künstlerin Nina Rieben, mutmasste, was ihr Vater wohl geantwortet hätte, wenn man ihn gefragt hätte, wie die Trauerfeier aussehen solle. «Du, mir Wurscht, macht was Ihr wollt. Einfach kein Geistlicher und kein Playback. Etwas mit Stil.»
Und mit Humor. «Endo hätte sich bestimmt gewünscht, dass wir lachen, wenn wir uns an ihn erinnern», sagte Schauspielerin Grazia Pergoletti, die durch die anderthalbstündige Feier führte.
Nina Rieben berichtete, sie habe mit ihrem Vater das Wort «Notfallhumor» erfunden. Und so bekamen die Trauergäste zahlreiche schräge und lustige Episoden aus dem bewegten Leben Anacondas zu hören.
Die Bindung zu allen drei Kindern sei eine eng gewesen: «Du warst zur Stelle, wenn wir Dich brauchten. Und auch dann, wenn wir Dich nicht brauchten.»
Balts Nill, Mitbegründer von Stiller Has, erinnerte an die gemeinsame künstlerische Zeit. «Endo musste sich zuerst häuten, ehe er zum Anaconda wurde.» Irgendwann habe er die Wollkappe gegen den Panamahut getauscht und sich «von der Jammergestalt zum Wilden Hasen» gewandelt.
Album für Album habe er «kleine Depeschen aus der Schweiz» veröffentlicht, sagte der Musikjournalist Eric Facon. Der Berner Künstler Jürg Halter widmete Anaconda ein eigenes Gedicht.
Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom Komponisten und Akkordeonisten Mario Batkovic, der ebenso mit Anaconda zusammenarbeitet hatte wie der Gitarrist Boris Klecic. Dieser liess in der Heiliggeistkirche den Song «Dead Man Theme» von Neil Young in einer freien Interpretation erklingen.
«Är isch furt u glych no da» sagte Grazia Pergoletti am Schluss der Feier in Abwandlung einer Stiller-Has-Songzeile. Die Familie wird Anacondas Asche im Frühling im Napfgebiet verstreuen.
(SDA)