Der Mai 2017 war die wohl aufregendste Zeit ihres Lebens: Miruna Manescu (28) stand mit ihrer Band Timebelle auf der grossen Bühne des Eurovision Song Contests (ESC) in Kiew. «Es war die schlimmste und schönste Zeit meines Lebens», sagt Miruna heute.
Das Schönste seien die Erfahrungen gewesen, die sie machen konnte. Das Schlimmste waren die Tage vor dem Auftritt: «Ich lag vor dem Halbfinale krank im Bett, konnte nicht mehr sprechen», erzählt Miruna. «Deshalb hatte ich Angst, dass ich mich vor dem Millionenpublikum mit einer heiseren Stimme zur Lachnummer mache.»
Sie hatte Angst, vor dem Millionenpublikum zu versagen
Geholfen hat ihr die Unterstützung des SRF-Teams: «Es war klar, dass sie auch total nervös waren. Aber sie haben mir das nie gezeigt und alles gebracht, was ich brauchte, um fit zu werden.» Auch was die Beratungen vor dem Auftritt und das Coaching anging, stand das SRF zur Seite. «Natürlich hatten wir auch Diskussionen, bei denen das SRF meist das letzte Wort hatte», erzählt Miruna. «Aber sie haben ja auch mehr Erfahrung.»
Trotz des perfekten Auftritts hiess es für Timebelle nach dem Halbfinale Koffer packen: «Das Ausscheiden war sehr tragisch. Fast so, als würde etwas in mir sterben.» Heute sieht sie es gelassen. Es hatte einfach nicht sollen sein.
Miruna will momentan nicht mehr zum ESC
Eine erneute ESC-Teilnahme kommt für Miruna nicht in Frage: «Weil andere Musiker diese einmaligen Erfahrungen machen sollen. Das erlebt man nur einmal», erklärt sie. «Wie ich in fünf Jahren denke, weiss ich aber nicht. Vielleicht packt es mich dann wieder.»
Wer auf Timebelle folgen wird, bestimmen die Schweizer Zuschauer am 4. Februar 2018. Einen Tipp hat Miruna für den nächsten ESC-Vertreter: «Das eigene Limit ist immer viel weiter als man selbst vermutet. Es geht immer weiter!»