Er protzt, verblüfft und geniesst: Die Welt des Uli Kohli (Alter geheim) ist voller Luxus und Statussymbole. Am Handgelenk trägt der Wirtschaftsanwalt mit eigener Kanzlei in Zürich eine Rolex Daytona für 20 000 Franken, er zieht gerne an einer Zigarre und erfreut sich an seinen fünf Luxusschlitten in der Garage.
«Das Schöne an Geld ist, es auszugeben», sagt Kohli. «Am liebsten verbringe ich meine Abende in noblen Restaurants oder bei Besuchen von klassischen Konzerten mit meiner Ehefrau.»
In Gstaad BE besitzt Kohli ein Chalet, in New York eine Wohnung im Trump Tower.
Doch seine Welt besteht nicht nur aus gut bezahlten Mandantengesprächen und den daraus resultierenden Gütern. Wenn die Sonne hinter seinem Haus an der Zürcher Goldküste untergeht, wird der Anwalt zu James Douglas – einem Politthriller-Autor mit der Lizenz zum Bestseller.
Zwölf Bücher hat er bereits verfasst, mehr als 200 000 Exemplare verkauft. Drei seiner Werke wurden ins Englische übersetzt, für «Brennpunkt Philadelphia» kaufte die US-Produktionsfirma Paramount die Filmrechte.
Was ist sein Erfolgsrezept? «Ich mache in meinen Geschichten vor nichts Halt», sagt er.
Seine Romanfigur, Geheimagent Ken Cooper, nimmt es etwa mit der Mafia auf. Und in seinem neusten Thriller «Totale Kontrolle» geht es um computergesteuerte Gehirnstimulation. Für Uli Kohli bereits mehr Realität als Fiktion: «Am sogenannten Trans-Humanismus, also der Verschmelzung von Mensch und Computer, wird in Lausanne längst geforscht.»
Verblüffend: In «Atemlos in Casablanca» aus dem Jahr 2000 beschreibt er ein Attentat auf das World Trade Center in New York. «Das FBI wollte nach dem 11. September 2001 dann sogar meine Hilfe, um Bin Laden zu finden», erinnert er sich. «Ich riet ihnen, die Schiffe zu durchsuchen, was sie auch taten.»
Ganz real sei auch der Kontakt zu Superstar Michael Jackson (†50) gewesen. «Er kam mich ab und zu in meiner New Yorker Wohnung besuchen. Wir plauderten und ich gab ihm rechtliche Ratschläge. Er trank nur Wasser aus geschlossenen Flaschen», erzählt Kohli.
Doch wer ist der schreibende Anwalt wirklich? Kohli lachend: «Mein Geheimagent ist cool, schlagfertig und ein Womanizer. Ich hingegen bin brav und fein.»
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