«Tatort»-Star Mona Petri will in die Politik
Nächster Fall: Nationalrat

Schauspielerin, Mami, Pflegerin: Mona Petri tut alles mit Begeisterung. Jetzt will sie in die Politik.
Publiziert: 05.07.2015 um 17:06 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:27 Uhr
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Schöne Aussichten fürs Bundeshaus: Mona Petri will sich in Bern für Kulturschaffende engagieren.
Foto: Sabine Wunderlin
Von Seraina Etter

Sie fuhr sehr gut Auto – und vor allem sehr schnell. «Es sind wieder über 140», warnt die kleine Mona. Am Steuer sitzt ihre Grossmutter, die «Grande Dame» des Schweizer Theaters, Anne-Marie Blanc (†89). «Mamusch gab nicht nur auf der Strasse immer Vollgas, sondern auch im Beruf», erinnert sich Mona Petri (38). «Das verbindet uns.» 

Auch Blancs Enkelin ist heute eine der gefragtesten Schweizer Schauspielerinnen: In zwei Wochen beginnen die Dreharbeiten zu «Lina liebt», im Herbst ist Petri im SRF-Drama «Der Verdacht» zu sehen und auch in der vierten «Bestatter»-Staffel hat sie eine Rolle. Heute spielt die Zürcherin im «Tatort – Schutzlos» (SRF 1, 20.05) eine Drogensüchtige. «Sowas macht mir Spass. Ich möchte öfter extreme Rollen spielen.» 

Normal sein, sagt Petri, das könne sie in ihrem Zweitjob als Pflegehilfe im Altersheim. Dort mag sie, nicht immer «gefallen» zu müssen. «Und der Job erlaubt mir finanziell, auch mal ein Filmangebot abzulehnen.» 

Dennoch: Luxus kennt die Schauspielerin kaum. Auch deshalb möchte sie sich politisch für bessere Bedingungen für Kulturschaffende engagieren: Petri kandidiert im Herbst für den Nationalrat – parteilos, auf der Liste «Kunst + Politik». Künstler hätten sich zu lange aus der Politik herausgehalten, findet sie. «Jetzt ist Schluss damit!» 

Als alleinerziehende Mutter kämpfe sie «immer an allen Fronten». Tochter Anouk (11), für die sie gerne mehr Zeit hätte, Unsicherheit, ungewöhnliche Arbeitszeiten: «Manchmal bin ich überfordert», gesteht Petri. Dass ihr Freund, der Schauspieler Fabian Krüger (43), in Wien lebe, mache die Organisation des Alltags nicht einfacher. «Trotzdem: Ich könnte mir kein anderes Leben im Paradiesgärtchen Schweiz vorstellen. Ich bin total happy.»

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